Frage an Brigitte Zypries von Marion W. bezüglich Recht
Sehr geehrte Fr. Zypries,
ich bin durch Mobbing eines großen Pharmakonzerns seit nun mehr als 2 Jahren schwer erkrankt.Durch die Weitergabe meiner persönlichen Krankendaten durch den Betriebsarzt an meinen Arbeitgeber hat man mir eine Arbeitsplatzumbesetzung im Betrieb unmöglich gemacht, was meinen Krankheitsverlauf noch verschlimmerte.Was wiederum dazu führte, dass ich arbeitsunfähig bleibe und nun den Sozialkassen der BürgerInnen zur Last falle.Trotz meines Einschaltens von Staatsanwaltschaft, Generalstaatsanwaltschaft und dem Antikorruptionsb. S-H, Herrn Pistol, sieht niemand ausser dem Unabhängigen Datenzentrum Kiel und einer Menschenrechtsorganisation eine Ermittlung für notwendig und die Ermittlung wurde eingestellt. Das diese Sache so enden würde, versprach mir ein befreundeter Kommisar schon vorab, was ich nicht glauben wollte! Aber, ich wurde eines besseren belehrt: Die Annahme liegt nahe, dass die in diesem Land von der Politik verlangte Zivilcourage von den Bürgern nur reine Phrasen sind. Ich persönlich durfte erfahren, dass mein Mut, die Polizei einzuschalten, um als Opfer, welches eine Straftat aufgedeckt hat und andere schützen möchte, selber von den staatlichen Rechtsinstanzen als Täter behandelt und ausgegrenzt wird. Ich konnte lesen, in den Ministerien des Landes Schleswig-Hostein gibt es kein Arbeitsschutz, in großen Wirtschaftsunternehmen des Landes auch nicht. Für mich als Bürgerin ist hier nun die Frage an Sie: Wie wollen Sie als "Chefin" der Staatsanwälte dieses Landes einem Bürger ordnungsgemäße Arbeit garantieren, wenn man von den Staatsanwälten an Generalstaatsanwälte verwiesen wird und Dienstaufsichtsbeschwerden wieder von Kollegen dieser besagten Staatsanwälte bearbeitet werden? Wenn Kollegen die Beschwerden von Kollegen bearbeiten sehe ich hier eher einen Verrat am Bürger! Ich bin enttäuscht von der Politik dieses Landes. Ein kurzes Schlußwort sei noch erlaubt: Ihre Gesetze greifen bei Mobbing nicht! Auch nur Phrasen, oder?
Sehr geehrte Frau Westphal,
es tut mir leid, von Ihrer schwierigen Situation zu lesen - muss Ihnen aber mitteilen, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann. Anders als Sie annehmen, bin ich eben gerade nicht die "Chefin" der Staatsanwälte in Ihrem Bundesland. Als Bundesministerin der Justiz habe ich keine Aufsichts- oder Weisungsbefugnisse gegenüber den Staatsanwaltschaften in den Ländern. Zuständig sind hierfür die Landesjustizministerien, in Ihrem Fall das Justizministerium des Landes Schleswig-Holstein in Kiel.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft, um Ihre Krankheit zu überwinden, und hoffe, dass Sie bald wieder gesund werden und einen Arbeitsplatz finden, an dem Sie gerne arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Brigitte Zypries