Frage an Brigitte Zypries von Dr. Vera S. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Zypries,
als verpartnerte Mutter einer (per Adoption) gemeinsamen Tochter arbeite ich nur noch Teilzeit. Durch mein Engagement bei der Erziehung des Kindes werde ich weniger Rente erhalten und habe meine Karriere beschädigt. Das habe ich - für das Kind - gern getan. Allerdings leidet unsere Familie sehr unter der steuerlichen Ungerechtigkeit von der schwule und lesbische Partnerschaften und die dazugehörigen Kinder betroffen sind. Nun muss ich feststellen, das unsere Situation sich durch die geplanten Veränderungen im Erbschaftssteuerrecht noch weiter verschlechtern soll. Was werden Sie in dieser Sache unternehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Vera Schilling
Sehr geehrte Frau Dr. Schilling,
die von Ihnen geschilderte ungleiche Behandlung von Lesben und Schwulen gegenüber heterosexuellen Paaren beispielsweise im Erbschaftssteuerrecht ist mir bekannt. Nicht geplant ist aber meines Wissens eine weitere Verschlechterung durch die anstehenden Veränderungen im Erbschaftssteuerrecht. In der Debatte im Bundestag am 21. Juni 2007 habe ich noch einmal deutlich gemacht, dass ich diese Ungleichbehandlung von Lesben und Schwulen gegenüber heterosexuellen Paaren im Erbschaftssteuerrecht als ein besonderes Ärgernis empfinde. Es kann nicht sein, dass Lesben und Schwule in vielen Bereichen die gleichen Pflichten wie heterosexuelle Ehepartner haben, aber nicht die gleichen Rechte. Ich versichere Ihnen, dass ich mich persönlich dafür einsetzen werde - insbesondere bei der anstehenden Debatte um das Erbschaftssteuerrecht - die rechtliche Gleichstellung von schwulen und lesbischen Menschen zu erreichen. Ich bin sicher, dass sich auch die Union vor dem Hintergrund veränderter Lebensentwürfe in unserer Gesellschaft einer solchen Diskussion stellen muss.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Brigitte Zypries