Frage an Brigitte Zypries von Jürgen Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Zypries,
Aktuell werfen die Darmstädter Jungsozialisten dem CDU-Bundestagsabgeordneten Charles M. Huber homophobe Hetze vor. "Huber verfolge ein „abstoßendes Weltbild“ und mache Homophobie salonfähig."
"In dem Fernsehinterview mit dem NTV hatte Huber unter anderem gesagt, er verstehe nicht, „dass man sich heute rechtfertigen muss, wenn einem die klassische Familie wichtig ist. Jede Frau und jedes Kind streben doch nach einer Familie in der Form, wie sie die Natur angedacht hat und wie sie über Jahrhunderte probat war.“"
Stimmen Sie persönlich diesen Aussagen und dieser Form des Angriffs der Jungsozialisten Ihres Wahlkreises zu?
Ist es auch in Ihrem Sinne, dass auf diese Art und Weise gegen den Artikel 6 GG gehetzt wird?
Ist es in Ihren Augen gerechtfertigt, dass bei der Verdachtsermittlung gegen vorgebliche Homophobe Lauschangriffe á la NSA durchgeführt werden? Ein Antwort von Ihrer Seite auf meine diesbezügliche Frage zum Verhalten des Abgeordneten Volker Beck vom 24.07.2013 haben Sie ja bis heute nicht beantwortet.
Sehr geehrter Herr Zapf,
ich teile die im Interview mit n-tv geäußerten Ansichten von Charles M. Huber nicht. Schon 2002 hat das Bundesverfassungsgericht eindeutig festgestellt, dass der Schutz der Ehe nicht in Gefahr ist, sollten gleichgeschlechtliche Lebenspartner gleiche Rechte erhalten. Dass sich Homosexuelle, die Darmstädter Jusos und Organisationen wie der vielbunt e.V. nun durch Herrn Hubers Statements angegriffen und verletzt fühlen, kann ich gut nachvollziehen. Ihre Annahme, es handle sich bei den Äußerungen der Darmstädter Jusos um einen Angriff auf den Artikel 6 des Grundgesetzes, teile ich auch deshalb nicht.
Zur Überwachung von Telekommunikationstechnik in Deutschland kann ich Ihnen sagen, dass diese nur zum Zweck der Strafverfolgung und Gefahrenabwehr stattfinden.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries