Frage an Brigitte Zypries von Manfred L. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Zypries,
Sie haben in den letzten Tagen wiederholt betont, dass die weibliche Genitalverstümmelung nicht mit der Beschneidung von Jungen zu vergleichen ist. Ich habe vor einer Weile darauf hingewiesen, dass in vielen südostasiatischen Staaten (Malaysia, Indonesien, etc.) fast alle Mädchen beschnitten werden und zwar in der relativ harmlosen Form der Klitorisvorhautbeschneidung. Diese ist weniger schwerwiegend als die Beschneidung bei Jungen, denn es wird weniger Gewebe abgeschnitten und es blutet kaum.
Die Mädchenbeschneidung ist übrigens religiöse Pflicht bei der sunnitischen Glaubensrichtung in Südostasien - es gibt in dieser Konfession keine Geschlechterdiskriminierung bezüglich Beschneidung.
Meine Frage ist: Schließen Sie diese Form der Mädchen-Beschneidung ein, wenn Sie betonen, dass Mädchen und Jungenbeschneidungen nicht verglichen werden können?
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Lein
Sehr geehrter Herr Lein,
ich schließe jede Form von weiblicher Genitalverstümmelung ein. Die Gründe können Sie in meinen Antworten der letzten Monate auf dieser Plattform nachlesen.
http://www.abgeordnetenwatch.de/brigitte_zypries-575-38064--f353532.html#q353532
http://www.abgeordnetenwatch.de/brigitte_zypries-575-38064--f351428.html#q351428
http://www.abgeordnetenwatch.de/brigitte_zypries-575-38064--f350675.html#q350675
http://www.abgeordnetenwatch.de/brigitte_zypries-575-38064--f350783.html#q350783
http://www.abgeordnetenwatch.de/brigitte_zypries-575-38064--f349626.html#q349626
Am kommenden Donnerstag, 22.11., wird der Regierungsentwurf zum Umfang der Personensorge bei der Beschneidung des männlichen Kindes in den Bundestag eingebracht. Am 26.11. gibt es dann eine öffentliche Expertenanhörung im Rechtsausschuss, bevor der Gesetzgebungsprozess weitergeht. Die Liste der geladenen Sachverständigen finden Sie hier: http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a06/anhoerungen/31_Beschneidung/index.html. Sie können aus der Liste ersehen, dass kontroverse Meinungen berücksichtigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries