Frage an Brigitte Zypries von Herbert G. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Bundesministerin,

Die von Richter Rudolph eingeführte "Cochemer Praxis" ist die beste und einzige brauchbare Lösung, Trennungskinder vor vermeidbaren Dauerschäden zu bewahren. Das Vorgehen nach dem Cochemer „Weg“ erfordert keine besonderen Kosten und hat gar keine Folgekosten. Es erspart aber den Kindern und auch den Eltern sehr viel Leid. Eine Mehrbelastung stellt sie für niemanden dar.
Leider gehen nur sehr wenige Richter nach diesem Verfahren vor, wenngleich es langsam mehr werden.
Ich weiss, dass entsprechende Gesetzesinitiativen im Gang sind. Bis zur Verabschiedung dieser Gesetze vergeht Zeit, und dann werden auch nicht gleich alle Richter entsprechend verfahren, sodass bis dahin nur in sehr wenigen Fällen Kindern (und Elternteilen) vermeidbares Leid erspart bleibt.

Werden Sie, und gegebenenfalls in welcher Form, sich dafür einsetzen, dass der Cochemer Weg bei allen Familiengerichten schnellstmöglich von allen Familienrichtern praktiziert wird?

Die Prinzipien des Cochemer Weges könnten auch in anderen Fällen, z. B. in der Strafjustiz angewendet werden, ganz bestimmt mit mehr Erfolg, als die jetzigen Strafverfahren. (Der Cochemer Weg ist etwas ganz anderes, als ein Täter – Opfer – Ausgleich, kann jedoch darauf hinaus führen.) Dabei könnten freiwillige Sühne- und Wiedergutmachungsangebote des Täters zu einer für alle Beteiligten dauerhaft zufriedenstellenden Lösung führen. Auf Familienangehörige des Opfers und des Täters würden meist weniger belastet werden. Strafverfahren wären erst dann notwendig, wenn der Täter die Sühne- und Wiedergutmachungsvereinbarungen nicht erfüllt.

Sind Sie bereit, zur Realisierung entsprechender Reformen beizutragen?

Mit freundlichen Grüssen
Herbert Greipl