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Frage von Ansgar F. •

Frage an Brigitte Zypries von Ansgar F. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Ministerin Zypries,

gegenwärtig wird häufig von einem Verbot von sogenannten ´Killerspielen´ oder ´Paintball´ gesprochen, obwohl es wissenschaftlich strittig ist, ob das Spielen von Paintball zu Gewaltexzessen führt. Hingegen wird in den USA bezüglich der Ursachen von Gewaltexzessen die Einnahme von sogenannten ´Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern´ (Selective serotonin reuptake inhibitors = SSRIs) diskutiert -- den gegenwärtig besonders häufig verschriebenen Antidepressiva. Zeitungsartikel hierzu online: http://www.huffingtonpost.com/dr-peter-breggin/the-anthrax-perpetrator-a_b_119278.html
Auch aus einem Bericht des Direktors der Abteilung für psychiatrische Produkte der US-amerikanischen Arzneimittel-Zulassungsbehörde (Food and Drug Administration – FDA) geht hervor, dass Antidepressiva insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu feindseligem Verhalten und Suizid führen können. Die signifikant häufigeren Selbsttötungen unter dem Einfluss von Antidepressiva (fast doppelt soviele wie im Vergleich zu Placebo) sind jedoch aus den offiziellen Statistiken der Industrie nicht zu ersehen, denn die tatsächlichen Selbsttötungen werden durch statistische Tricks weggerechnet – dies ist bekannt, daher wird in dem Bericht auf Seite 58 die Schlußfolgerung gezogen: ´Antidepressants increased the risk of suicidal thinking and behavior (suicidality) in short-term studies in children and adolescents´ Bericht online: http://www.fda.gov/ohrms/dockets/ac/06/briefing/2006-4272b1-01-FDA.pdf
Beachte: ´Sie (die Pharmaindustrie) geht vor mit einem Netzwerk der Korruption, das sie über Deutschland ausgeworfen hat´ (Quelle: Die Sendung: ´Das Pharma-Kartell´ des ZDF vom 8. Dezember 2008). Vor diesem Hintergrund möchte ich Sie um die Beantwortung der folgenden Frage bitten:

Wie stehen Sie zu einer gesetzlichen Verschärfung der Regelungen zur Abgabe von Psychopharmaka an Kinder und Jugendliche?

Mit freundlichen Grüßen

Ansgar Feist

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Feist,

vielen Dank für Ihre Hinweise zu diesem wichtigen Thema. Klar ist, dass hier gesetzliche Regelungen allein nicht ausreichend sind, sondern umfassend Prävention sichergestellt werden muss. Ich weiß, dass meine Kollegin Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit, sich intensiv mit dem Thema Medikamentenmissbrauch auseinandersetzt. Ob auch gesetzliche Verschärfungen geplant werden, bitte ich Sie deshalb dort zu erfragen, da ich als Bundesministerin der Justiz für dieses Thema nicht zuständig bin.

Kontaktinformationen zum Bundesministerium der Gesundheit erhalten Sie
hier http://tinyurl.com/myy4eo .

Informationen erhalten Sie auch hier http://tinyurl.com/lt6q79 .

Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries