Frage an Brigitte Hofmeyer von Monika F. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag!
Sehr geehrte Frau Hofmeyer,
gerade berichtete die hessenschau,dass einzelne Sparkassen Gebühren für das Abheben von Geld vom eigenen Girokonto erheben. Noch ist die Kasseler Sparkasse nicht dabei, noch nicht!Aber, das kann ja kein Grund sein, nicht sofort etwas dagegen zu unternehmen, denn andere Sparkassen in Hessen erheben schon Gebühren!!!
Aber Frau Hofmeyer,das ist doch nicht richtig oder wie sehen Sie das? Viele alte Menschen sind auch aus politischen Gründen seit Jahrzehnten bei ihrer Sparkasse und haben auch schon so manche Gebührenerhöhungen der letzten Jahre mitgetragen. Aber, dass wir jetzt Gebühren dafür zahlen sollen, dass wir unser eigenes Geld von unserem eigenen Konto abheben dürfen, das geht doch wohl zu weit! Frau Hofmeyer, es werden Gebühren erhoben, wenn wir bei einem fremden Geldinstitut Geld abheben, das ist nachvollziehbar, aber es geht doch nicht, dass Gebühren bei unserer Sparkasse gezahlt werden müssen, wenn wir von unserem Girokonto Geld abheben. Bitte, was werden Sie unternehmen, damit nirgendwo, bei keiner Sparkasse in ganz Hessen so etwas eingeführt wird und dort, wo es bereits so ist, sofort rückgängig gemacht wird. Die Sparkassen sind dem Gemeinwohl verpflichtet und alle haben in ihren Jahresberichten sehr gute Ergebnisse und eigentlich haben sie ja gar nicht das Recht Vermögen für ihre Gewährsträger anzuhäufen, sie tun es aber und das ist ungesetzlich. Bitte Frau Hofmeyer, was werden Sie gegen diese Abzockeform der Sparkassen unternehmen?
Ich bedanke mich schon einmal für die Beantwortung meiner Frage und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Monika Frank
Hallo Frau Frank,
Danke für Ihre Frage, die ich gerade erst lesen konnte, da ich in der letzten Woche im Ausland war.
Ich werde mich bezüglich "unserer Sparkassen" kundig machen und Ihnen dann wieder antworten.
LG aus Hofgeismar
Brigitte Hofmeyer
Sehr geehrte Frau Frank,
zunächst bitte ich, meine verspätete Antwort zu entschuldigen. Da ich aber während der vergangenen Woche im Ausland war, komme ich erst jetzt dazu.
Ein breites Filialnetz, wie es viele Bürgerinnen und Bürger auch in Zeiten des online-Banking noch benötigen, zieht hohe laufende Kosten für Gebäude und Personal nach sich. Aufgrund der bereits seit Jahren niedrigen Zinsen haben Banken und Sparkassen aber mit sinkenden Erträgen zu kämpfen und deshalb große Schwierigkeiten, ihre noch immer sehr ortsnahen und bürgerfreundlichen Strukturen aufrecht zu erhalten. Insofern wundere ich mich nicht wirklich über den Erfindungsreichtum der Kreditinstitute, wenn es um neue Gebühren und damit gesicherte Einnahmen geht.
Unabhängig davon teile ich Ihre Kritik an Gebühren für Bar-Abhebungen vom eigenen Konto in vollem Umfang. Eine solche Gebühr geht nach meiner Überzeugung gar nicht, und ich bin recht sicher, dass die Kasseler Sparkasse solche Gebühren nicht erheben wird. Glücklicherweise haben Kunden ja die Möglichkeit, ihre Ablehnung bestimmter Gebühren im persönlichen Gespräch direkt am Schalter zum Ausdruck zu bringen. Sollte das nicht zum erwünschten Ergebnis führen, bleibt als Alternative die Barabhebung im Rahmen eines Einkaufs, die inzwischen von vielen Einzelhändlern gebührenfrei angeboten wird. Allerletzte Möglichkeit ist der Wechsel zu einem anderen Geldinstitut, der sich dank neuer gesetzlicher Regelungen (z.B. automatisierter Umzug von Daueraufträgen/Lastschriften) für die Kunden jetzt weitaus komfortabler gestaltet. Vor einem solchen Wechsel sollte aber sehr genau geprüft werden, ob das neue Kreditinstitut nicht an anderer Stelle ärgerliche Gebühren erhebt und die ggf. gewünschte Kundennähe (dauerhaft) sicherstellt.
Ich hoffe und werde mich dafür einsetzen, dass unsere Sparkasse auch weiterhin die gebührenfreie Geldabhebung gewährleistet.
Freundliche Grüße aus Hofgeismar
Brigitte Hofmeyer