Frage an Bodo Ramelow von Rainer B. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Ramelow,

vorab: Ich selber besitze keine Schusswaffen und habe auch keinen Bedarf an solchen. Ebensowenig wie ich ein zentrales Waffenregister verteufeln würde, auch wenn ich mir kaum einen nennenswerten Sicherheitsgewinn (wohl aber eine Vereinfachung des Verwaltungsaufwandes) vorstellen kann.

Dennoch möchte ich Ihre Antwort an Herrn Ingold vom 01.04.08 aufgreifen.
Sie schreiben ihm: "Wenn Sie selbst sagen, eine Person, die eine registrierte Schusswaffe besitzt, habe mit doppelter Wahrscheinlichkeit auch illegale Waffen..."
Dies hat Hr. Ingold weder geschrieben, noch stimmt dies, wie Sie nicht zuletzt dem erwähnten Sachverständigengutachten hätten entnehmen können.
Herrn Ingold kenne ich nicht. Aber ich habe weniger Angst vor ihm und seinen Waffen, als vor Politikern, die schlecht informiert sind, ihrem Gegenüber das Wort im Munde herumdrehen und die Gefahr durch den Waffenbesitz anständiger Bürger großreden.

Was ich nicht verstehe, und was Sie mir vielleicht erklären können:
Weshalb wird beim Thema Waffengesetz so polemisiert, warum werden Ängste geschürt, warum spielen Fakten hier kaum eine Rolle?
Warum ist dauernd von gefährlichen Kampfmessern die Rede, wo doch überwiegend ganz „normale” Taschenmesser mit Einhandbedienung betroffen sind?
Warum habe ich das Gefühl, dass es hier nicht um Gewaltbekämpfung geht, sondern darum bei schlecht informierten Bürgern auf billige Weise Punkte im Bereich „Sicherheit” zu sammeln?
Ist es denn nicht möglich, eine solche Debatte fair und auf der Basis von Sachargumenten zu führen? Niemand wird etwas gegen sinnvolle Maßnahmen haben, die wirklich helfen, Gewalttaten zu verhindern. Dann würden die Menschen auch persönliche Einschränkungen akzeptieren.
Befürchten Sie nicht, dass auf diese Weise der Schaden durch den Vertrauensverlust in die Politik größer wird als ein erhoffter Sicherheitsgewinn?

Mit freundlichen Grüßen