Frage an Björn Simon von Thomas S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Guten Tag Herr Simon,
Am 29.11.2018 stimmte der Bundestag über einen Gesetzentwurf zur "Änderung des Tierschutzgesetzes" bezüglich der betäubungslosen Ferkelkastration ab. Der von der Regierungskoalition eingereichte Gesetzentwurf verlängert die Übergangszeit bis zu einem kompletten Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration, um entsprechende infrastrukturelle Grundlagen zu schaffen.
https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/abstimmungen/aenderung-des-tierschutzgesetzes
Sie haben diesem Gesetzesentwirf zugestimmt.
Was sind Ihre Motive und Argumente für Ihre Zustimmung?
Rund 20 Millionen männliche Ferkel werden in Deutschland jährlich betäubungslos kastriert um den für manche Menschen unangenehmem Geruch und Geschmack ("Ebergeruch") zu vermeiden, den das Fleisch von Ebern bzw. unkastrierten männlichen Mastschweinen haben kann. Die betroffenen Tiere leiden enorme Qualen, die betäubungslose Kastration sollte ursprünglich nur noch bis 31.12.2018 erlaubt sein. Der deutsche Tierschutzbund wertet die beschlossene Verlängerung kritisch:
"Mit Mehrheit der Abgeordneten der CDU, CSU, SPD und der AfD wurde aber am 30.11.2018 im Deutschen Bundestag entschieden, die Qualen der betäubungslosen Ferkelkastration um weitere zwei Jahre zu verlängern. Dieser Beschluss ist Verrat an den Ferkeln und am Staatsziel Tierschutz – die Branche bewegt sich nicht und die Regierungskoalition verlängert daher einfach das Leid der Ferkel, weil nun die Zeit für Anpassungen im Ferkelsystem angeblich nicht mehr reicht."
https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/landwirtschaft/schweine/ferkelkastration/
Der Tierschutzbund hält einen sofortiger Verzicht auf die betäubungslose Kastration für möglich, da praktikable und tierschutzkonforme Alternativmethoden zur Verfügung stehen würden.:
Wie stehen Sie zu dieser Kritik?
Viele Grüße, T. S.
Sehr geehrter Herr Schüller,
ich danke Ihnen für Ihre über das Portal abgeordnetenwatch.de gestellte Frage und Ihr Interesse an meiner politischen Arbeit. Ich gehe jederzeit gerne auf Ihr Anliegen und insbesondere das der Bürgerinnen und Bürger meines beheimateten Wahlkreises Offenbach ein, bitte allerdings höflich um Verständnis, dass ich dies nicht weiter auf dieser Plattform tun werde.
Seit Beginn der Legislatur habe ich die ersten Erfahrungen mit abgeordnetenwatch.de und der diesbezüglichen Resonanz in meinem Wahlkreis machen können. Als besonders bedauerlich empfinde ich dabei, dass Portale wie abgeordnetenwatch.de als selbsternannte Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern auftreten und damit suggerieren, dass Bundestagsabgeordnete ansonsten nicht ansprechbar oder nur unter öffentlichem Druck zugänglich wären. Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall. Ich kann Ihnen versichern, dass ich insbesondere über die öffentliche E-Mail-Adresse meines Bundestagsbüros (bjoern.simon@bundestag.de) immer unmittelbar ansprechbar und erreichbar bin.
Zudem habe ich – auch nach dem Austausch mit anderen Abgeordnetenkolleginnen und -kollegen – den Eindruck gewonnen, dass über Portale wie abgeordnetenwatch.de und andere ähnliche Plattformen oft nicht wirklich ernst gemeinte und konkrete, sondern vielmehr überaus plakative Fragen gestellt werden. Teilweise werden die Portale auch für Agitation und Propaganda instrumentalisiert.
Ich würde mich daher freuen, wenn Sie mich bezüglich Ihres konkreten Anliegens persönlich über den oben vorgeschlagenen Weg kontaktieren und freue mich auch weiterhin auf den direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Herzliche Grüße
Björn Simon