Frage an Björn Simon von A. L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Simon,
was gedenken Sie gegen die massiven Rodungen in unseren Wäldern zu tun ?
MfG
A. L.
Sehr geehrte Frau Lazarek,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.de und Ihr Interesse an meiner politischen Arbeit. Gerne will ich im Folgenden kurz auf meine Sichtweise im Hinblick auf das Thema des Waldschutzes eingehen.
Ich spreche mich grundsätzlich für eine nachhaltige Holz- und Rohstoffwirtschaft aus, mit der die Potenziale des Waldes genutzt werden, ohne dass dabei auf zentrale Anliegen des Umwelt- und Landschaftsschutzes verzichtet wird. Der Wald soll bestmöglich genutzt werden, ohne ihn zu überfordern. Ich begrüße es daher, dass wir in Deutschland keine „destruktive“ Form der Waldnutzung betreiben, wie es früher durchaus der Fall war. Im Gegenteil – in Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt. Zudem wächst laut der aktuellen sogenannten „Bundeswaldinventur“ mehr Holz nach, als wir nutzen. Als Bundestagsabgeordneter will ich zudem die seitens der Bundesregierung entwickelte „Waldstrategie 2020“ unterstützen. Deren Ziel ist es, die vielfältigen Ansprüche an den Wald zu formulieren und aufeinander abzustimmen. Denn nur so kann es gelingen, dass auch die zukünftigen Generationen eine Chance auf einen intakten Wald erhalten.
Im Hinblick auf die globale Situation des Waldschutzes sind die Herausforderungen sicher deutlich größer. Weltweit gehen durch Rodungen täglich insbesondere in Entwicklungsländern große Waldflächen verloren. Jährlich verschwinden weltweit Wälder in einer Größenordnung von etwa 15 Millionen Hektar. Das ist eine Fläche, die nahezu einem Drittel Deutschlands entspricht. Ich werde mich daher dafür einsetzen, dass der Schutz der Wälder weltweit gestärkt wird und vor allem den Entwicklungsländern Anreize gegeben werden, diese zu erhalten. Natürlich ist zusätzlich auch der Wiederaufforstung entsprechend Rechnung zu tragen. Mögliche Ansatzpunkte hierfür sind der Aufbau eines weltweiten Zertifizierungssystems für forstwirtschaftliche Produkte und das Einbeziehen des Walderhalts in ein künftiges internationales Klimaschutzabkommen.
Ich hoffe dass meine Antwort hilfreich für Sie war und grüße Sie herzlich aus Obertshausen.
Björn Simon