Frage an Björn Sänger von Nadine S. bezüglich Gesundheit
Was tun Sie dagegen:
"(...) Ab Sommer dürfen "Farmfische" und andere "Aquakulturtiere" in der EU mit Tiermehl aus verendeten Schweinen und Hühnern gemästet werden, danach sollen auch Hühner wieder gemahlene Schweine und Schweine gemahlene Hühner essen."
Sehr geehrte Frau Schomburg,
der Umweltausschuss des Europaparlaments hat sich für die Lockerung des Verfütterungsverbots verarbeiteter tierischer Proteine an Schweine und Geflügel ausgesprochen. Tierische Proteine wieder an Geflügel und Schweine verfüttern zu dürfen ist ein Beitrag zur Ressourcenschonung und zu einer artgerechten Haltung. Deswegen ist die auf europäischer Ebene geplante Lockerung des strikten Verfütterungsverbotes tierischer Proteine ein in doppelter Hinsicht richtiger Schritt.
Ebenso müssen tierische Fette, welche als lebensmitteltauglich eingestuft werden, auch in Futtermitteln einsetzbar sein. Es ist Aufgabe der Industrie, eine ressourcenschonende Möglichkeit zu finden, tierische Eiweiße und Fette als Futtermittel zu verwenden. Schweine und Geflügel sind von ihrer Biologie her Allesfresser. Das strikte Verfütterungsverbot macht Allesfresser zu Vegetariern.
Das Verfütterungsverbot für Tiermehl an Wiederkäuer muss im Sinne eines wirksamen Verbraucherschutzes allerdings erhalten bleiben.
Das Verfütterungsverbot wurde im Rahmen der Maßnahmen zur Bekämpfung von Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) in Europa eingeführt. Diese Maßnahmen haben sich bewährt, Europa ist BSE-frei. Alle in den vergangenen Jahren positiv getesteten Rinder waren vor mehr als zehn Jahren geboren. In Deutschland hat es seit fast zwei Jahren keinen BSE-Fall mehr gegeben. Deshalb wurde bereits das BSE-Testalter von Schlachtrindern in 22 EU-Ländern auf 72 Monate angehoben. Die Kommission sollte noch vor der Sommerpause weitere Lockerungen der BSE-Schutzvorschriften prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Björn Sänger