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Frage von Michael S. •

Frage an Björn Sänger von Michael S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Sänger,

haben Sie vielen Dank für die schnelle und ehrliche Antwort.
Ich muss dann aber auch noch mal nachfragen, was Sie unter "temporäre Lösung in einer Extremsituation" verstehen. Die Griechen werden ihren Haushalt und ihre Wirtschaft in absehbarer Zeit nicht in den Griff bekommen. Zeus sinkt und auf seinem Rücken Europa ebenfalls. Die Extremsituation, von der Sie schreiben, wäre beendet, wenn beide abgesoffen sind. Und mit Ihnen das deutsche Geld.

Oder um konkret zu fragen: Wann findet die griechische Tragödie ihr Ende? Welches wird das sein? Was wird es Europa und Deutschland kosten? Und finden Sie dies wirklich vertretbar?

Mit freundlichen Grüßen
Michael Stern

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Stern,

temporär bedeutet, dass wir auf Schirme verzichten können, wenn wir die regulatorische Schieflage, die uns die Probleme bereitet, beseitigt haben.

Im Kern bezieht sich die Angst auf das Übergreifen des Zusammenbruchs des Finanz(Banken-)Systems eines Staates auf weitere Staaten. Hier gilt es, wie es die christlich-liberale Bundesregierung z.B. mit dem Bankenrestrukturierungsgesetz bereits getan hat, Regeln einzuziehen, die diese Gefahr eindämmen. Dies kann relativ schnell umgesetzt werden.

Wann die Probleme ihr Ende finden und ob und ggf. in welcher Höhe Kosten entstehen, kann ich an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt schlicht nicht sagen. Tatsache ist aber: es gibt jetzt keine gute Lösung mehr. Die Probleme haben mit der Gründung der Währungsunion begonnen, sind durch die Entscheidungen der damaligen Rot-Grünen Bundesregierung zur Aufweichung der Stabilitätskriterien und der Aufnahme Griechenlands verschärft worden und stehen nun zur Lösung an. Und da halte ich den derzeit eingeschlagenen Weg, wenn man sich bereits Gedanken über die Post-Krisenzeit macht, für das geringste Übel und daher auch für vertretbar.

Mit freundlichen Grüßen

Björn Sänger