Frage an Björn Matthias Jotzo von Philipp P. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Parker,

ein Verbot der Prostitution - das zeigt der Blick in andere Staaten, in denen derartige Verbote gelten - hat kaum Auswirkungen auf deren Inanspruchnahme. Ein solches Verbot führt vielmehr zu einer Kriminalisierung der betroffenen Frauen und zu negativen Auswirkungen auf das Umfeld der Dienstleistungen. Die Doppelmoral, das Gewerbe öffentlich als "unanständig" zu titulieren, es aber andererseits zu tolerieren oder gar selbst in Anspruch zu nehmen, lehne ich ab.

Spätestens seit Erlass des Prostitutionsgesetzes http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitutionsgesetz sind sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt in Deutschland nicht mehr sittenwidrig. Die gesetzgeberische Entscheidung, die dem Gesetz zu Grunde lag, war auch richtig, denn:
1. Eine im Einklang mit den Gesetzen stehende und rechtssichere Ausübung der Prostitution wird dadurch ermöglicht.
2. Den betroffenen Frauen wird die Möglichkeit der Versicherung eröffnet.
3. Legale Bordelle können durch die Behörden auf die Einhaltung von Standards kontrolliert werden.

In Anbetracht der legalen Beschäftigungsmöglichkeiten muss jedoch gewährleistet werden:
1. Konsequente Bekämpfung der illegalen Prostitution und ihrer Auswirkungen, also insbesondere der Schwarzarbeit, des Frauenhandels und der Zuhälterei.
2. Gewährleistung des Jugendschutzes.
3. Schaffen hinreichender gesellschaftlich akzeptabler Möglichkeiten für die legale Ausübung der Prostitution.
4. Hilfs- und Beratungsangebote der Behörden, die gegebenenfalls auch anonym genutzt werden können.
5. Zusammenarbeit staatlicher Stellen mit Prostituiertenverbänden.

Ich trete für eine legale, freiwillige und sichere Ausübung der Prostitution im Interesse der betroffenen Frauen, der Kunden und des Umfelds ein.

Mit freundlichen Grüßen
Björn Jotzo