Frage an Björn Eggert von norman s. bezüglich Frauen
Hallo Herr Eggert,
Noch immer leidern viele Frauen gerade in unserem kiez unter teils patriarchalischen Familienstrukturen, Gewalt und Freiheitsbeschränkung - auch in dem Sinne, dass sie ihren eigentlichen Möglichkeiten durch nicht erwünschte Bildung und Familienpflichten behindert werden. Planen sie hierzu eine Kampagne o.ä.? Wie werden sie dieses Problem angehen?
Denken Sie, dass Schwimm- und Sportunterricht für alle SchülerInnen verpflichtend sein sollte - unabhängig von religiösen/f amiliären Gründen?
Sehr geehrter Herr Seidel,
die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist ein Grundwert unserer Gesellschaft und muss als solcher auch nach Kräften gefördert werden. Dabei muss es jeder Frau gestattet werden sich frei und ohne Zwang dafür zu entscheiden, ob sie bestimmte Freiheiten wahrnehmen will oder aus religiösen oder auch persönlichen Gründen darauf verzichtet.
Als Staat und Stadt müssen wir aber zunächst alles dafür tun, dass eine solche freie Entscheidung überhaupt erst möglich ist. Daher setze ich mich zusammen mit unserer Spitzenkandidatin Sigrid Klebba seit langem dafür ein, dass die Gleichbehandlung insbesondere in Sport und Bildung erreicht wird. Dazu gehört für mich auch der verpflichtende Sport in der Schule, ebenso wie gemeinsame Klassenfahrten und Studienreisen.
Erste wichtige Schritte wurden insbesondere in der Sportförderung durch ein Pilotprojekt zum „Gender Mainstreaming“ in Friedrichshain-Kreuzberg gemacht. Dabei war es zunächst erst einmal wichtig, die genauen Gründe für die fehlende Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen am Sport zu hinterfragen. Dabei hat sich gezeigt, dass es durchaus Möglichkeiten für gezielte Maßnahmen gibt. Solche Maßnahmen sollten unter anderem sein:
- Die Berücksichtigung der Gleichbehandelung im Sportanlagenbau, ebenso wie
- bei der Vergabe von Nutzungszeiten in den Sportanlagen und
- bei der finanziellen Förderung von Vereinen.
- Die bessere Vernetzung mit den Vereinen, um auch hier für die Gleichbehandelung zu sensibilisieren bzw. Informationen für Gründe der Ungleichbehandelung zu erfragen.
Dieses Pilotprojekt, was nun viel versprechend im Bereich Sport gelaufen ist, kann ebenso für weitere Bereiche eingesetzt werden.
Das dies auch geschieht – dafür setze ich mich ein!
Mit freundlichen Grüßen,
Björn Eggert