Frage an Birgitt Bender von Til B. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Butzert,

wir Bündnisgrünen setzen auf eine Strategie "weg vom Öl". Denn die Verknappung dieser endlichen Ressource führt bereits heute zu dramatischen Preisanstiegen auf teilweise über 70 $ pro Barrel Öl. Viele Analysten rechnen mit weiter steigenden Preisen. Für die Frage, wann die Förderspitze genau erreicht wird, gibt es unterschiedliche Prognosen - einige Prognosen (z.B. der ASPO) rechnen mit nur noch wenigen Jahren. Für unsere Position ist es nicht entscheidend, ob Peak Oil in fünf oder fünfzehn Jahren erreicht wird. Wir sind überzeugt, dass eine Strategie, die frühzeitig auf Alternativen zum Öl setzt, die einzig richtige Antwort darstellt. Vieles haben wir bereits auf den Weg gebracht: CO2-Gebüdesanierung, Ökologische Steuerreform, Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, Erneuerbare-Energien-Gesetz, Steuerbefreiung für Biotreibstoffe oder Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien u. v. m.. Diesen Weg wollen wir konsequent weiterführen und durch neue Initiativen wie eine gesetzliche Regelung für Erneuerbare Energien im Wärmebereich und bei stofflichen Gütern ergänzen. Das alles macht uns unverwundbarer gegenüber Ölkrisen und schafft Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze im eigenen Land: Wir wollen die etwa 30 Milliarden Euro, die Deutschland jährlich für Erdölimporte ausgibt, zum Beispiel zunehmend in Energieeinsparung und nachwachsende Rohstoffe investieren. Unser Ziel bis 2020 heißt "4 x 25" Erneuerbare Energien: 25 Prozent der Stromversorgung, der Wärmenutzung, der Kraftstoffe und der stofflichen Güter. Langfristig wollen wir die gesamte Rohstoffbasis umstellen auf eine nachhaltige, dezentrale Versorgung mit regenerativen Energien und nachwachsenden Rohstoffen.

Mit freundlichen Grüßen
Biggi Bender