Frage an Birgitt Bender von Katharina L. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Bender,
heute musste ich erfahren, dass unser Wärmestromanbieter zum 01.01.2013 den Netto-Preis von 10,81 cent/kWh auf 13,05 cent/kWh erhöht. Das macht brutto immerhin eine Steigerung von 2,67 cent/kWh. Begründet wird diese Steigerung u.a. mit der EEG-Umlage.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich will keineswegs die Energiewende oder die EEG-Umlage verteufeln. Ich halte die Steigerungen im normalen Haushaltsstrompreis für durchaus tragbar. Beim Wärmestrom (also beim Heizen mit Strom) stellt sich die Sache für mich allerdings anders dar. Natürlich ist mir bewusst, dass 1. das Heizen mit Strom ökonomisch wie auch ökologisch schwachsinnig ist, und dass 2. der Nachtstromtarif überhaupt nur aufgrund von nächtlichen Überkapazitäten (vor allem der AKWs) eingeführt wurde. Sie können sich sicher sein, dass ich eine andere Alternative durchaus vorziehen würde.
Genau an dieser fehlt es allerdings. Gute Argumente wie Wohnung, Anbieter oder Gerät wechseln, scheitern an der Realität einer Studentin, die zusammen mit Ihrem Freund immerhin ein Jahr (!) suchen musste, um überhaupt auch nur eine Wohnung im Stuttgarter Norden zu finden (die jetzige, mit Stromheizung). Und auch ein Anbieterwechsel ist mit Nachtstromtarif nahezu unmöglich, ganz zu schweigen von dem Austausch einer ganzen Heizungsanlage in einer Mietwohnung durch den Mieter.
Nun frage ich Sie, ob Sie das gerecht finden? Fakt ist, dass mit dieser Preissteigerung im Jahr 160-270 Euro mehr fällig werden (Bei einem Stromverbrauch für 2 Personen von 6.000-10.000 kWh/Jahr). Dieser Steigerung trifft wieder einmal gerade die Menschen, die aufgrund von niedrigem Einkommen auf günstige Wohnungen angewiesen sind.
Wir heizen so wenig wie möglich, doch kann das eine Familie mit Kindern oder ein alter Mensch auch?
Was gedenken Sie in dieser Sache zu unternehmen? Oder ist das kein Thema, weil ja nur ein geringer Prozentsatz der Wähler davon betroffen ist?
Freundliche Grüße
Katharina Link