Frage an Birgitt Bender von Gerhard R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Bender,

es geht um Jugendoffiziere der Bundeswehr im Schulunterricht.

Der Staat darf keine gezielte Beeinflussung im Dienste einer bestimmten politischen Richtung betreiben(vgl. BVerfGE 93,1 < 16f > ; 108, 282 < 300 >).

Das Institut für Friedenspädagogik Tübingen hatte

- Veröffentlicht von ift Blog am 21. Dezember 2009 in Pressemitteilungen und Aktuelles -

in einem Offenen Brief vom 17.12.09 an den Bildungsminister des Landes Baden-Württemberg vorgeschlagen:

"Um eine ausgewogene Information und Auseinandersetzung im Bereich der Friedens- und Sicherheitspolitik zu ermöglichen, schlagen wir vor, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen, insbesondere Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Friedens- und Konfliktforschung, der zivilen Friedensdienste und der Friedenserziehung als Fachleute ebenso Zugang zu Unterricht und Lehrerfortbildung erhalten wie Jugendoffiziere der Bundeswehr."

Laut Institut sind Jugendoffiziere primär den Interessen ihres "Arbeitgebers" verpflichtet. Vor dem Hintergrund der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts sind das Bundesverteidigungsministerium und das Land Baden-Württemberg für die Ausgewogenheit im Schulunterricht verantwortlich.
Deshalb: Werden Sie sich dafür einsetzen, daß der Vorschlag des Instituts umgesetzt wird und die zusätzlichen Kosten vom Bund und vom Land getragen werden?

Mein Eindruck: Immer mehr Eltern wollen nicht, daß die Schule dazu beiträgt, daß ihre
Kinder als Freiwillige zur Bundeswehr gehen und dann nach Afghanistan kommen.
Stimmen wir darin überein, daß diese Eltern zur Zeit nur die Möglichkeit haben, vor dem Erscheinen des Jugendoffiziers bei der Schule die Befreiung ihres Kindes von der Pflicht zur Teilnahme am Unterricht zu beantragen?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth