Frage an Birgitt Bender von Ruth T. bezüglich Familie
Liebe Frau Bender,
Eine Frage zur Frauen- und Familien-Politik:
Ich bin Mitgliedin der ASF, also sozusagen von der Konkurrenz :-). Wir beschäftigten uns in letzter Zeit mit der Frage, ob es nicht möglich wäre, den Zivildienst dahingehend zu ändern, dass er benachteiligten Frauen zugute kommen könnte, indem die Zivildienstleistenden ihren Dienst bei z.B. Alleinerziehenden absolvieren, um Familien- und Betreuungsarbeit zu leisten.
Allen wäre damit geholfen. Die jungen Männer hätten eine sinnvolle Aufgabe, was vor allen Dingen Zeiten steigender Arbeitslosigkeit interessant ist, das Problem der Kinderbetreuung könnte gemildert werden, vor allem aber könnte folgendes erreicht werden:
Die jungen Männer kämen mit Kinderbetreuung in Berührung, das wäre sozusagen eine Art "boys-year" für Jungs in Tätigkeitesbereichen, die ihnen bisher leider weitgehend verschlossen sind. Eine solche Tätigkeit könnte dem traditionellen männlichen Rollenbild, das leider in noch viel zu vielen Gehirnen junger Männer herumspukt, vorbeugen, so dass sie später, wenn sie selbst Vater werden, auch leichter dazu zu bewegen wären, eine Auszeit vom Beruf zu nehmen.
Dies wiederum kommt dem Ziel der Vereinbarkeit von Beruf und Familie entgegen.
Es gäbe also nur Gewinner und Gewinnerinnen.
Könnten Sie es sich vorstellen, sich dafür einzusetzen?
Mit lieben Grüßen
Ruth Teibold-Wagner
Sehr geehrte Frau Teibold-Wagner,
Bündnis 90/Die Grünen haben sich im Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2009 darauf verständigt, die Bundeswehr auf 200.000 Soldaten und Soldatinnen zu verkleinern, den Zivildienst umzuwandeln und die Freiwilligendienste auszubauen. In Baden-Württemberg gibt es eine bereits eine Vielzahl von Organisationen, bei denen ein Freiwilligendienst absolviert werden kann, z.B. in Senioren- oder Behinderteneinrichtungen.
Eine Tätigkeit in privaten Haushalten würde die Freiwilligen zu kostenfreien Haushaltshilfen machen. Ich denke nicht, dass auf diese Weise Tageseltern und Kitas ausgebootet werden sollten und kann mir daher nicht vorstellen, mich dafür einzusetzen, dass Zivildienstleistende oder Freiwillige Familien- und Betreuungsarbeit leisten sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Biggi Bender MdB