Frage an Birgitt Bender von Ruth T. bezüglich Familie
Liebe Frau Bender,
Ich bin verheiratet, Mutter von 2 Kinder und Hausfrau. Mein Mann schafft beim Daimler.
Das Geld langt gut, die Kurzarbeit ist auch wieder rum. Ich habe zwei Fragen:
1. Als Hausfrau werde ich von vielen dumm angeguckt. "Auch die Frauen müssen schaffen gehn" heißt es auch im Fernsehen immer.
Aber es gibt doch sowieso schon soviel Arbeitslose
Es kann doch nicht jeder nur schaffe gehen. Und Hausfrauen und Mütter sind doch auch wichtig. Weil die Kinder sonst machen was sie wolle.
Tun Sie was dafür, dass die Hausfrauen und Mütter besser gestellt werden?
2. Ich finde es nicht gut, dass Männer heimlich Genforschung betreiben können, ohne ihre Frauen zu fragen. Das ist doch verlogen und frauenfeindlich. Wollen die Grünen das verhindern?
Mit freundlichen Grüßen
Ruth Teibold-Wagner (Möhringen)
Sehr geehrte Frau Teibold-Wagner, oder sollte ich lieber schreiben:
Liebe Titanic-Redaktion,
wir Grünen finden es nicht gut, wenn Sie als „Nur-Hausfrau“ schief angeguckt werden. Bei uns soll jeder die Lebensform wählen können, die er möchte. Wir haben auch nichts dagegen, dass Sie beispielsweise mehrere Wohnsitze haben und offenbar auch mehrere Männer (solange Sie nicht mit beiden die Ehe eingegangen sind, das ist nämlich strafbar, wie Sie vielleicht wissen). Eine besondere Förderung dieser Lebensform über die Vergünstigungen für Familien mit Kindern hinaus ist von uns allerdings nicht vorgesehen.
Dass Männer heimlich Genforschung treiben, finden wir Grünen auch nicht gut. Wir sind auch gegen heimliche Vaterschaftstests. Der Gesetzentwurf dazu ist leider nicht mehr verabschiedet worden. Falls einer der Väter Ihrer Kinder misstrauisch geworden ist, kann ich Sie allerdings beruhigen: Vor Gericht sind die heimlichen Tests als Beweismittel nicht anerkannt.
Mit freundlichen Grüßen
Biggi Bender