Frage an Birgit Collin-Langen von Stefan R. bezüglich Verkehr
Wie stehen Sie dazu, dass die EU-Komission die Anwendung des Vorsorgeprinzips in Bezug zu möglichen Gesundheitsgefahren beim Ausbau des G5-Mobilfunnetzes verweigert und auf eine 'ICNIRP'-Komission verweist, welche die neuen Studien zu den Risiken als irrelevant beurteilt, obwohl diese "Komission" lediglich ein privater in Deutschland eingetragener Verein ohne jeden amtlichen Charakter ist, der seine Mitglieder selbst rekrutiert und dabei Fachleute mit abweichenden Meinungen ausschließt?
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/elektrosmog-europa-ignoriert-moegliches-krebsrisiko-von-5g/23855700.html
Können Sie die mehr als 400 Mediziner und Naturwissenschaftler ernst nehmen, die einen sofortigen Ausbaustopp der 5G-Technik fordern und warnen: „Mit der Implementierung von 5G drohen ernste, irreversible Konsequenzen für den Menschen“? Was werden Sie unternehmen, dass rechtzeitig eine wirklich neutrale Expertenkomission eingesetzt wird, in der gleichermaßen auch alle wichtigen Kritiker vertreten sind?
Die geplanten G5-Mobilfunknetze sollen uns flächendeckend mit Hochfrequenz bestrahlen, mit größerer Banbdbreite als je zuvor, obwohl es fünf öffentlich bekannte Untersuchungen zu 5G mit besorgniserregenden Ergebnissen gibt. Kennen sie den kompletten wissenschaltlichen Inhalt der folgenden zwei Artikel?
https://www.5g-anbieter.info/interviews/18/diagnose-funk.html
https://www.rubikon.news/artikel/todliche-strahlung
mit freundlichen Grüßen
S. R.
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für das von Ihnen gezeigte Interesse an meiner Arbeit im Europäischen Parlament.
Die Diskussion, dass von elektromagnetischen Feldern und Elektrosmog Gefahren für die Gesundheit ausgehen kann, ist nicht neu und wir führen diese schon seit dem Jahr 2000 immer wieder. Damals ging es um den Ausbau der Netzinfrastruktur für die damals neue Mobilfunkgeneration UMTS und den damit verbundenen Aufbau von 40.000 neuen Sendeanlagen.
Auf europäischer Ebene nehmen wir die von Ihnen beschriebenen Gesundheitsgefahren ernst. Dazu wurde auch schon eine Anfrage an die Kommission gestellt, die ich Ihnen anbei sende:
Over 170 scientists from all over the world are appealing to the European Union institutions for 5G technology to be blocked due to growing concerns about the increase in radiofrequency radiation and the related health risks for European citizens.
One of the more comprehensive studies which was carried out by the US National Toxicology Program has shown a statistically significant increase in the incidence of brain and heart cancer in animals exposed to electromagnetic fields even at levels below the current guidelines of the International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP).
In view of the above, can the Commission say whether it intends to set up a European task force of independent and impartial scientists on electromagnetic fields to examine the health risks and to:
1. Decide on new ‘maximum total exposure standards’ from the point of view of health safety for all wireless communications within the EU?
2. Study the total and cumulative exposure of citizens of the European Union?
3. Create EU rules on how to avoid exposure exceeding the EU’s new ‘maximum total exposure standards’ for all EMFs in order to protect citizens, especially babies, children and pregnant women?
Ebenso sende ich Ihnen anbei die Antwort der Europäischen Kommission:
1. As the Commission pointed out in its replies to written questions E-001797/2018 and E-001837/2018, the Commission’s Scientific Committee on Health, Environmental and Emerging Risks (SCHEER) has a standing mandate to provide an independent update of the scientific evidence available, including the assessment of health risks that may be associated with exposure. The Committee has already produced five relevant opinions.
These opinions have not provided any scientific justification to revise the limits set by Council Recommendation 1999/519/EC(1) on the exposure of the general public to electromagnetic fields. These limits are based on guidance(2) issued by the International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP)(3). The ICNIRP is currently reviewing its guidelines and presenting them for public consultation(4). The Commission is looking forward to the conclusions. The SCHEER may reassess the situation depending on the outcome of this review.
2. It would not be timely to undertake such a study before the results the ICNIRP’s review of its guidelines have become available.
3. Under Article 168 of the Treaty on the Functioning of the European Union, the primary responsibility for protecting the public from potential harmful effects of electromagnetic fields remains with the Member States, including the choice of measures to be adopted based on age and health status.
The Commission also notes that the European Electronic Communications Code, recently agreed by the co-legislators, will require Member States to pursue consistency and predictability throughout the Union regarding the way the use of radio spectrum is authorised in protecting public health.
(1)
Council Recommendation 1999/519/EC of 12 July 1999 on the limitation of exposure of the general public to electromagnetic fields (0 Hz to 300 GHz), OJ L 199, 30.7.1999, p.59
(2)
https://www.icnirp.org/cms/upload/publications/ICNIRPemfgdl.pdf
(4)
https://www.emf-portal.org/en/news/post/702
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Antwort helfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Collin-Langen, MdEP
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