Frage an Bettina Weide von Stephan L. bezüglich Gesundheit
Wie stellen Sie sich die Finanzierung der "gerechten Bezahlung aller Pflegeberufe" vor? Das Ziel ist natürlich mehr als lobenswert!
Sehr geehrter Herr Loose,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Privatisierung der Krankenhäuser war schon der größte Fehler. Kranke oder alte Menschen in die Obhut von Profitmachern zu geben kann nur auf Kosten der Menschen gehen. Altenheime und Krankenhäuser gehören zur Daseinsvorsorge und sollten keine Gewinne machen müssen. Die FREIEN WÄHLER sind ebenso gegen eine Weiterentwicklung Börsennotierter Krankenhäuser.
Eine gerechte Bezahlung der Pflegeberufe? Eigentlich ganz einfach.
Andere Länder machen uns das vor:
Wir leisten uns hier den "Luxus", eine Pflegekraft mit anspruchsvoller Ausbildung einzusetzen für Arbeiten wie Essen austeilen, Betten machen, Botengänge, "Dokumentationsorgien", Lagerhaltung auf Stationen und einfache Pflegemaßnahmen wie z. B. Hilfe bei der Körperpflege.
Diese Arbeiten können alle an kostengünstigere Pflegehilfskräfte delegiert werden. Dadurch auch Schaffung von Arbeitsplätzen für gering Qualifizierte.
Dokumentationen können mit Tablet-PCs oder ähnlichem gemacht werden statt sie mühsam auf Papier einzutragen und später in das EDV-System einzupflegen.
Abbau von Bürokratie im Gesundheitswesen statt immer neuer Datenfriedhöfe, die noch nicht einmal ausgewertet werden.
Verkleinerung der Verwaltungen in den Institutionen.
Das gilt sowohl für Krankenhäuser als auch in Alten- und Pflegeheimen.
Und nicht zuletzt gibt es viel Geld einzusparen in den Wasserköpfen der Krankenkassen. Vielleicht sind immer noch zu viel ehemalige "Parteisoldaten" ohne Sachverstand in den Vorständen? Die zudem viel Geld für nix tun erhalten!
In Deutschland sind im Gesundheitswesen die höchsten Ausgaben innerhalb der EU. Das müsste eigentlich reichen für eine leistungsgerechte Bezahlung der Pflegekräfte.
Zusammenfassend:
Einsparung von Politikern in den Vorständen, die viel Geld für nix erhalten und eh gar keine Ahnung von diesem Metier haben.
Abbau von Bürokratie.
Arbeitsentlastung durch Umverteilung – Organisation von nicht qualifizierter Arbeit auf Hilfskräfte – dadurch auch Schaffung von Arbeitsplätzen von gering Qualifizierten (z.B. Essen austeilen, Betten machen).