Frage an Bettina Stark-Watzinger von Jan W. bezüglich Finanzen
Werte Frau Stark-Watzinger,
in ihrem Profil beschreiben Sie Ihren Willen, dass der Staat sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren soll und die Eigenverantwortlichkeit wieder im Fokus zu stehen hat. Ich begrüße das ausdrücklich. Mich interessiert dabei aber das Ausmaß.
Speziell treibt mich die Frage nach dem, wie Roland Baader es nannte, "Geldsozialismus", also das Wesen der EZB, einer Zentralbank (Was Marx i. Ü. 1848 forderte), die ein de-facto staatliches Monopol inne hat in Fragen der Währung.
Ich sehe in der Geldschöpfung aus dem Nichts, das dazu auch noch völlig ungedeckt ist, in Kombination mit auferlegten Niedrig-, ja Negativzins ein großes Problem.
Die künstlich geschaffenen Anreize für wettbewerbsuntaugliche Unternehmen, billig Geld sich zu leihen, sorgen dafür, dass sich eine riesiges Krisenpotential entwickelt, da Jahr für Jahr immer mehr unproduktive Unternehmen dazu kommen (1-2%). Ein einziger Störfaktor, wie das Drehen an dem Zinssatz oder externe Faktoren, würden das Kartenhaus zusammenfallen lassen.
Ich sehe aber nicht, dass das Problem überhaupt wahrgenommen oder diskutiert wird. Die Planwirtschaft, auch in der Geldpolitik, sollte von einer liberalen Partei ja nicht schweigend hingenommen werden. Damit gibt man quasi ein so wichtiges und im Falle einer Krise gesamtgesellschaftlich relevantes Thema in die Hände ganz Rechter und ganz Linker.
Inwieweit sehen Sie denn die Problematik mit der EZB-Geldpolitik und wären Sie bereit, entsprechende Diskussionen im Bundestag anzustoßen?
Mit freundlichsten Grüßen,
J. W.