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Bettina Hagedorn
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Frage von Lothar B. •

Frage an Bettina Hagedorn von Lothar B. bezüglich Wirtschaft

Warum wird beim Thema alternativer Energie fast nie von Erdwärme (Geothermie) gesprochen? Keine Umweltschäden!

Funktioniert bereits in Neustadt-Glewe, Unterhaching, Erding u.a.

Überall verfügbar auch ohne Wind und Sonne und atomarer Gefahr!

Bitte um Antwort.
L.Birkner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Birkner,

vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie auf Erdwärme als bisher unterschätzte erneuerbare Energiequelle aufmerksam machen und kritisieren, dass die Bedeutung der Geothermie bisher unterschätzt wird. Neben Wind- und Sonnenenergie stellen auch Wasserkraft, Biomasse und Geothermie wichtige zukunftsträchtige Energien dar, die es zu fördern gilt. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz hat die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2000 erstmals eine weitreichende Förderung der Geothermie erreicht. Durch das Gesetz wird der lokale Netzbetreiber zur Stromabnahme verpflichtet, und dem Betreiber der zu fördernden Anlage wird ein bestimmter Vergütungssatz gezahlt, der den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage gewährleistet. Geothermie ist für uns ein wichtiges Thema und steht anderen alternativen Energien nicht nach. Mit umfangreichen Programmen haben wir in den letzten Jahren den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere auch der Geothermie, vorangetrieben. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fördert mit seinem „Marktanreizprogramm zu Gunsten erneuerbarer Energien“ diese Art der Energiegewinnung mit Investitionszuschüssen. Zudem bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit ihrem „Programm zur Förderung erneuerbarer Energien“ wichtige Hilfestellung zur Finanzierung von Geothermie-Projekten. Auch auf Landes- und Kommunalebene bieten Förderprogramme Hilfen zum Ausbau von Erdwärme-Anlagen an. Seit meinem erstmaligen Einzug in den Deutschen Bundestag 2002 setze ich mich auf Bundesebene für den Ausbau erneuerbarer Energien und den Abbau atomarer Energieerzeugung ein. Zuletzt konnte die SPD in diesem Zusammenhang im Oktober letzten Jahres die Verabschiedung des Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetzes als Erfolg verbuchen. Unser Koalitionspartner wollte darin nur Verkehrsprojekte erfasst wissen. Die SPD konnte hingegen durchsetzen, dass auch der Ausbau der Stromnetze durch die Betreiber in definierten Schlüsselbereichen einbezogen wird. Dadurch sollen die für die regenerativen Energien besonders wichtigen 110-KV-Netze im Küstenbereich vorrangig verkabelt werden können und die Anschlusskosten für Offshore-Windparks umlagefähig sein (näheres dazu auf meiner Homepage: http://www.bettina-hagedorn.de). Die zügige Verstärkung der Stromnetze in Deutschland ist für alle regenerativen Energieerzeuger (auch für die Geothermie!) einer der „Hauptknackpunkte“, weil die Netzbetreiber teilweise versuchen, regenerative Energiebetreiber zeitweise abzuschalten um deren Energieerzeugung unwirtschaftlich zu machen und so über Netzengpässe das Erneuerbare-Energien-Gesetz „auszuhebeln“ versuchen. Ich werde auch zukünftig für die Ausweitung aller regenerativer Energieträger – auch für die Geothermie - kämpfen.

Mit freundlichen Grüßen

Bettina Hagedorn

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