Frage an Bernward Müller von Nadine W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Müller,
Wenn sie in den Thüringer Landtag gewählt werden würden, was währe ihre erste Amtshandlung?
Mit freundlichen Grüßen
Nadine W.
Sehr geehrter Frau Winter,
rein formal ist die erste "Amtshandlung" für einen Abgeordneten des Thüringer Landtags die konstituierende Sitzung. Die für mich persönlich wichtigste umgangssprachliche "Amtshandlung" wird es sein, meinen Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen zu danken.
Ich nehme allerdings an, dass Sie eher nach inhaltlichen Prioritäten fragen. Zwei Dinge stehen für mich im Vordergrund: die Bürger in meinem Wahlkreis in Jena und mein Amt als Kultusminister des Freistaats.
Für Jena sind meine Ziele klar gesteckt:
- Arbeitsplätze erhalten und ausbauen, dabei setze ich auf starke mittelständische Unternehmen, die es zu fördern gilt;
- die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft stärken;
- Jena als familien-, kinder-, senioren- und studentenfreundliche Stadt ausbauen;
- dazu gehört auch, die Vereinslandschaft in unserer Saalestadt zu fördern;
- Jena lebt vom reizvollen Wechselspiel aus Innovation und Tradition - gerade die Ortsteile haben eine Menge Geschichte herzuzeigen, dabei werde ich sie unterstützen;
- Kultur ist eine Stärke Jenas, die ausbaufähig ist - dafür setze ich mich ein.
- Ein Ziel, das beide Bereiche meiner Arbeit betrifft, für Jena doch von größter Bedeutung ist: Ich setze mich gegen allgemeine Studiengebühren in Thüringen ein - niemand sollte Eintritt in die Denkfabrik bezahlen müssen!
Kultusminister zu sein, bedeutet eine Dampflok unter ständiger Volllast den Berg hinauf zu steuern, ohne Ventile und Kessel zum Platzen zu bringen oder Ladung unterwegs zu verlieren - ein hochkomplexes System, in dem Veränderungen mit viel Fingerspitzengefühl angegangen werden müssen. Ein System aus Erzieherinnen, Lehrern und Lehrerinnen, Schülern, Auszubildenden, Studenten und Hochschulen, Wissenschaft, Kulturschaffenden, Vereinen und Kirchen. Für mich ist klar: Thüringen muss seinen Spitzenplatz in Bildung und Ausbildung, in Wissenschaft, Forschung und Kultur verteidigen und ausbauen.
Junge Menschen müssen eine Perspektive im Freistaat bekommen - wir werden nach der Wahl den Einstellungskorridor für junge Lehrer auf 500 Stellen jährlich ausbauen und die Voraussetzungen schaffen, um 1.000 neue Erzieher und Erzieherinnen in den Thüringer Kindertagesstätten zu beschäftigen. Thüringen muss aber auch Kulturland Nummer eins bleiben. Wir haben vor allem mit unseren Residenzstädten Potential, welches es noch stärker auszuschöpfen gilt. Auch die Museumslandschaft ist beliebt: Die Thüringer gehen im Jahr öfter in ihre Museen, als ins Kino. Wir werden die museale Arbeit im Freistaat im nächsten Kulturhaushalt noch stärker berücksichtigen.
Das sind nur einige Punkte, die ich nach der Wahl angehen werde. Gerne können Sie einen Blick in das Regierungsprogramm der CDU-Thüringen ( http://cdu-thueringen.de/fileadmin/downloads/2009/Regierungsprogramm_2009_komplett.pdf ) werfen, dort sind alle Vorhaben im Detail erläutert.
Haben Sie vielen Dank für Ihre Frage!
Beste Grüße!
Bernward Müller