Frage an Bernhard Zimmer von Günter U. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Zimmer,
man liest fast täglich in der Zeitung, dass die Bienen sterben und zu wenig blüht. Die Bauern legen jetzt Blühstreifen an und die Straßenbaumeisterei mulcht die bunten Straßenränder? Wie passt das zusammen? Sind die Blumen am Straßenrand nicht wertvoll genug für Bienen. Wird es für Sie in naher Zukunft Änderungen geben?
Mit sonnigen Grüßen aus Ihrem Wahlkreis
G. U.
Sehr geehrter Herr U.,
den Bienen und Wildbienen geht es schlecht. Es fehlt den Bienen an Nahrung, an Blühpflanzen zur richtigen Zeit. Bayern muss hier wieder bunter werden und da müssen wir alle zusammenhelfen. Angefangen in unseren Hausgärten, aber auch auf kommunalen Flächen, an den Straßenrändern und natürlich in der Landwirtschaft müssen wir etwas verändern. Gegenüber den Honigbienen geht es den etwa 515 Wildbienenarten in Bayern noch schlechter, denn ihnen fehlt es zusätzlich an Brutraum. Totholz, abgestorbene Stängel und freie Bodenflächen sind heute Mangelware, weil wir in nahezu allen Bereichen so sorgfältig "aufräumen". Die Blühstreifen sind der berühmte Tropfen auf den heißen Stein und die bunten Flächen jetzt im Herbst zeigen, dass unsere Wirtschaftsweise nicht bienengerecht ist. Hier möchte ich gerne mein Kompetenzen einbringen.
Es ist viel zu tun: weniger Gifte, weniger Intensität in der Bewirtschaftung und eine andere Arbeitsweise. Die Bienen und Wildbienen sichern unsere Ernährung durch die Bestäubungsleistung, sie ist durch nichts zu ersetzen. Das sollten wir sehr ernst nehmen.
Mit den besten Grüßen
Bernhard Zimmer