Frage an Bernhard Richter von Dagmar K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Warum ist die ÖDP gegen Massentierhaltung die uns günstige Fleischpreise gewährt
Sehr geehrte Frau Kazenwadel,
schönen Dank für Ihre Anfrage. Tiere sind keine Sachen, sondern sind Mitgeschöpfe, sie sind Lebewesen mit eigenem Rechtsstatus. Obwohl wir uns in Deutschland von der geschichtlichen Entwicklung her als „christliches Abendland“ bezeichnen, hat sich die Fleischproduktion in Deutschland vor allem unter den „sogenannten“ christlichen CDU/CSU-Regierungen zur absolut tierquälerischen Massentierhaltung entwickelt.
Wir halten dagegen, dass Massentierhaltung nicht nur unethisch ist, sondern auch gesundheitsgefährdend und umweltfeindlich. In vielen Ländern werden Urwälder vernichtet und Landschaften zerstört zum Anbau von Soja und anderen Bestandteilen im Kraftfutter für unsere „Fleischfabriken“. Menschen verhungern in der sogenannten Dritten Welt oder sind unterernährt, weil ihnen unsere Nutztiere die Nahrung wegfressen. 12 kg Getreide ergeben 1 kg Fleischproduktion. Bei uns werden Boden und Grundwasser durch Gülle und Gifte belastet. Massentierhaltung ist auch nachteilig für das Klima, weil ein großer Anteil der von uns Menschen verursachten schädlichen Gase wie CO 2, Methan, Lachgas Folgen dieser qualvollen Tierhaltung in der Landwirtschaft sind. Sie haben sicherlich schon Fotos oder Filme in kritischen Berichten über diese Methoden der Fleischproduktion gesehen. Die Tiere vegetieren in engsten Boxen, Käfigen und Ställen, picken oder fressen sich selbst an oder ihre Nachbarn. Seuchen in diesen übergroßen Tierbeständen werden oft präventiv durch Antibiotika vermieden bzw. bei Ausbruch dadurch bekämpft, was wiederum durch den Verzehr des Fleisches zu Resistenzen in der humanen Krankheitsbehandlung führt. Hoher Fleischkonsum ist auch deswegen ungesund, weil es zu Arthritis und anderen Folgen kommen kann. Die Ställe der Massentierhaltung werden auch immer wieder zu Brutstätten für Seuchen, was, wie Sie aus den Medien wissen, zu unmenschlichen Massentötungen geführt hat.
Deshalb fordern wir eine zukunftsfähige und nachhaltige Nutztierhaltung auf bäuerlichen Betrieben und lehnen diese Fleisch- oder Agrarfabriken ab. Wir wollen auch heimische und regionale Futtermittelerzeugung ohne Gentechnik. Reduzierter Fleisch- und Wurstkonsum aus regionaler Produktion ist gesund, auch gänzlich fleischlose Ernährungstage zwischendurch schädigen die heimische bäuerliche Landwirtschaft nicht.
Ich wünsche Ihnen weiterhin guten Appetit.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Richter