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Bernhard Richter
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Frage von Doris M. •

Frage an Bernhard Richter von Doris M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Richter,

nachdem die Regierung auf die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien umgeschwenkt ist, wird uns mit einem Horrorszenario von 3 x so teurer Energie gedroht und mit riesigen Starkstromleitungen durch das Land, die von der Sahara den Sonnenstrom bringen sollen und von der Nordsee die Windenergie. Im Schwarzwald, und wer weiß wo sonst noch, wird die Landschaft durch riesige Speicheranlagen und Windkraftanlagen verschandelt.
Ist das der richtige Weg? Das ist doch nur wieder im Sinne der großen Energieunternehmen. Bauen, auf Teufel komm raus! Das Volk soll bezahlen, und bei ihnen rollt der Rubel!
Wäre es nicht besser, u.a. gezielte Maßnahmen zum Stromsparen zu treffen? Zum Beispiel, in dem man Stromsparen anregt durch niedrige Preise für diejenigen, die unter einem festgelegten Kontingent an Stromverbrauch liegen. Wer sein Kontingent, ob Privatperson oder Industrie, überschreitet, muß stark erhöhte Preise dafür bezahlten. Heute ist es gerade umgekehrt, wer viel Strom verbraucht, wird dafür mit billigerem Strom belohnt. Das kann doch nicht die Zukunft sein!
Es gäbe in jedem Haushalt, bei den öffentlichen Einrichtungen und in der Industrie, insgesamt, enorme Kapazität zum Stromsparen. Das wäre sicher ein Beitrag gegen die Verschandelung der Landschaft.
Was will die ÖDP in diese Richtung unternehmen?

Mit freundlichem Gruß
Doris Manner

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Manner,

ich bedanke mich für Ihr besonderes Interesse an meiner Kandidatur für die Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ÖDP) hier im Wahlkreis 53 Rottweil.

Ich bin überzeugt, dass die von Ihnen erwähnten Preiserhöhungen reine Angstmache sind. Wir haben in der Bundesrepublik zur Zeit etwa eine Überproduktion von Strom in Höhe von 20 %. Wir exportieren mehr als wir importieren. Wir von der ÖDP sind überzeugt, dass große Mengen Strom eingespart werden können, wie es auch Ihre Vorschläge machen.Allein die Standby-Schaltungen verbrauchen die Produktion von 2 Kernkraftwerken. Viele alte Elektromotore in Haushalten und Industrie werden in den nächsten Jahren erneuert und arbeiten mit einem deutlich höheren Wirkungsgrad, verbrauchen also weniger Strom. Jeder einzelne von uns kann bei vielen kleinen Gelegenheiten seinen Konsum und sein Verhalten so gestalten, dass er dabei Energie in vielen Variationen einsparen kann.

Ihre Vorschläge zum Einsparen von Strom gehen genau in die richtige Richtung. Weniger Konsum muss belohnt, höherer Konsum durch höhere Preise gebremst werden. Ich werde mich als Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der ÖDP dafür einsetzen, dass Ihre Gedanken zum Stromsparen ganz konkret Eingang in unser Programm finden. In unserem Kapitel „Energiepolitik“ auf S. 41 heißt es allerdings etwas allgemeiner, aber ganz in Ihrem Sinne „Energieversorger, an denen die öffentliche Hand mitbeteiligt ist, sind zu Dienstleistungsunternehmen umzubauen, die eine Optimierung und nicht Maximierung des Energieverbrauchs zum Ziel haben.“

Aber nur mit Stromsparen werden wir die Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke nicht voll ersetzen können, wir müssen die erneuerbaren Energien weiterhin stärker ausbauen. Bei der Nutzung der Windkraft steht Baden-Württemberg ganz am Ende der Skala aller Bundesländer und wir haben noch viele Tausende geeignete Dächer für Kollektoren für Warmwasseraufbereitung und Photovoltaik, also Stromproduktion. Aber auch die Kraftwärmekopplung oder Nutzung der Erdwärme ist bei weitem nicht ausgeschöpft.

Mit freundlich Grüßen

Bernd Richter