Frage an Bernhard Richter von Iris M. bezüglich Verkehr
Guten Tag Herr Richter
was halten sie vom neuen E 10 Sprit ?
Es ist doch unmöglich, wenn dafür Wälder gerodet, Monokulturen angelegt werden und das Fahrzeug von diesem Fusel sogat noch mehr Sprit braucht, oder? Und das bekommt dann von den Politikern den Stempel ökoligisch! Dies kann ich beim besten Willen nicht verstehen!
Grüße Iris Matt-Blandin
Sehr geehrte Frau Matt-Blandin,
zunächst bedanke ich mich für Ihr Interesse an meiner Kandidatur zur Landtagswahl und an unseren programmatischen Aussagen.
Die ÖDP hat sich in der Vergangenheit immer wieder gegen Biosprit ausgesprochen. Schon der Name Bio-Sprit ist irreführend. Es geht dabei nämlich nicht um eine ökologisch-umweltfreundliche Landwirtschaft, sondern um Intensivlandwirtschaft mit der Chemokeule. Die Stichworte heißen: Monokultur, Insektizide, Pestizide und die Ausbeutung des Bodens. E10 ist daher weder umweltfreundlich noch sozial verträglich. Die Autofahrer benötigen meines Wissens nach bis zu drei oder gar fünf Prozent mehr Sprit und die Energie-Pflanzen werden zu einem großen Teil in Ländern der dritten Welt angebaut, die die Äcker eigentlich für die Nahrungsmittelproduktion der eigenen Bevölkerung nutzen sollten.
Der Anbau von Energiepflanzen zur Produktion von Biokraftstoffen bewirkt dort ein Anwachsen der Hungerkatastrophen. Wir Industriestaaten dürften aus diesen Ländern zum Schutz der dortigen Bevölkerung eigentlich keine Futter- und Nahrungsmittel importieren. Statt dessen müssten wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei uns viel stärker fördern.
Mit Solar- oder Windenergie betriebene Elektroautos haben einen viel höheren Wirkungsgrad als Autos, die mit Biosprit betrieben werden. Dabei ist noch nicht wissenschaftlich erwiesen, ob unsere PKW-Motoren diesen Bio-Sprit vertragen, ohne dass mit den Jahren teure Reparaturen anfallen. Da auch der Wirkungsgrad geringer ist, bringen die Motoren weniger Leistung. Deshalb muss mehr Geld in die Entwicklung leistungsfähiger Batterien fließen statt in die Vermarktung von E10.
Insgesamt ist die Beimischung von E10 nur ein Trick der Bundesregierung zugunsten der deutschen Autoindustrie, um den CO²-Ausstoß aller PKW´s zu senken, da unsere Autofirmen bei neuen PKW´s vom Flottenverbrauch her insgesamt einen zu hohen CO²-Ausstoß haben. Die Europäische Union wollte diesen Ausstoß auf 120 Mikrogramm pro km begrenzen, Kanzlerin Angela Merkel erreichte jedoch im Auftrag der deutschen Autoindustrie eine Anhebung auf 130. Insgesamt war das immer noch zu wenig für unsere Hersteller von Premiumautos. Unsere Autoindustrie hatte sich zu wenig auf technische Verbesserungen konzentriert, die helfen, Motoren zu produzieren, die zwar kräftig arbeiten, aber weniger Sprit schlucken. Diese schwerwiegenden Managementfehler müssen jetzt wir als kleine Autofahrerinnen oder Autofahrer aus der eigenen Tasche bezahlen, wenn wir Auto fahren.
Wir haben ein Wahlplakat, auf dem steht: "Ihre Stimme verändert". Seien Sie konsequent und wählen Sie diejenigen ab, deren Politik Sie nicht mögen.