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Frage von Adelheid M. •

Frage an Bernhard Richter von Adelheid M. bezüglich Umwelt

Das Bundesland Baden-Württemberg wird noch von CDU-Atomfanatikern regiert. Der Politiker Mappus hat sich vehement für das Weiterlaufen der seit 60 Jahren ohne Entsorgung (!) arbeitenden Atomkraftwerke eingesetzt. Zugleich behindert seine Regierung und Partei seit Jahren durch miserable Regionalpläne, schleppende Genehmigungsverfahren und örtliche Anti-Windkraft-Stimmungsmache den Bau neuer Windkraftwerke (WKA). Im Jahr 2010 wurden in Baden-Württemberg nur 8 neue WKA errichtet. Was würde die ÖDP ändern, wenn Sie in den Landtag gewählt wird?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Mundinger,

zunächst einmal herzlichen Dank für Ihr Interesse an unserer Tätigkeit.
Die ÖDP ist von Anfang an gegen die Stromerzeugung durch Atomkraftwerke. Wir durchschauen die Lüge der angeblich CO 2-freien Stromerzeugung. Diese Technik ist lebensfeindlich und die Entsorgung des noch radioaktiven und hochgiftigen Restmülls ist nach wie vor ungeklärt. Ich verweise auf das Restmülllager Asse II, dessen Sanierung uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahler noch viele Milliarden Euro Steuergelder kosten wird.
Mit vollem Recht sprechen Sie daher die ablehnende Haltung der CDU in Baden-Württemberg gegen den Ausbau der umweltfreundlichen Windenergie an. Baden-Württemberg ist leider dank der CDU, aber auch dank der FDP bundesweit das Schlusslicht, was die Produktion von Windenergie betrifft. Um die Energieproduktion aus Windkraft entscheidend zu erhöhen, muss meiner Meinung nach vor allem das Baurecht geändert werden. Dafür müssen dieVorranggebiete aufgehoben werden. Windkraftwerke arbeiten durch technische Verbesserungen immer effizienter, auch bei weniger Wind. Deswegen muss auch der Windatlas von Baden-Württemberg aktualisiert und verbessert werden.
Vom optischen Gesichtspunkt her finde ich Windkrafträder als Bauwerk sogar deutlich schöner und auch majestätischer als die riesigen Überlandleitungen, die den Strom aus den zentralen Kohle- und atomaren Großkraftwerken zu den Konsumenten transportieren. Je dezentraler die Stromproduktion über das gesamte Land verteilt wird, desto geringer werden die Stromverluste in Höhe von angeblich bis zu 20 % durch Abwärme beim Transport durch die Überlandleitungen.
Daher darf auch die EnBW als landeseigenes Unternehmen nicht mehr in Großkraftwerke irgendwelcher Art investieren, sondern muss Programme aufstellen, die garantieren, dass dezentral kleine und über das ganze Land verteilte umweltfreundliche Kraftwerke gebaut werden.
Wir brauchen so schnell wie möglich mehr Blockheizkraftwerke und Erdwärmepumpen, Wasser- und Windkraftwerke samt Biogasanlagen, aber auch Warmwasserkollektoren und Fotovoltaikanlagen. Nur der bunte Mix in der Produktion der erneuerbaren und umweltfreundlichen Energien macht es möglich, dass wir uns in wenigen Jahren vom menschenfeindlichen Atomstrom und Strom aus klimazerstörenden Kohle-, Gas- und Schwerölkraftwerken verabschieden können - wenn wir das politisch wollen. Und wir von der ÖDP wollen das.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Richter