Portrait von Bernd Wölbern
Bernd Wölbern
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Bernd Wölbern zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Detlev G. •

Frage an Bernd Wölbern von Detlev G. bezüglich Verkehr

Was tun sie dafür, dass der LKW-Verkehr zw. Hamburg und Bremerhaven nicht mehr durch zahlreiche Ortsdurchfahrten wie Sittensen, Zeven, Gnarrenburg fährt, sondern über die bereits vorhandenen Autobahnen abgewickelt wird? Über Lärm, Abgase, und erhöhte Unfallgefähungen für Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer muss ich ja wohl nicht extra schreiben. Die LKW werden vorrangig Maut sparen wollen.

Portrait von Bernd Wölbern
Antwort von
SPD

Lieber Herr Gündel.

Es hat etwas gedauert mit der Antwort...aber was lange währt...

Ihre Frage ist nicht mit einem Satz zu beantworten. Zur Lösung des Problems gehört eine anderes Denken.

1) Die Güter werden zunehmen (und dass wollen wir ja auch alle). Aber sie werden so stark zunehmen, dass ihre schiere Menge durch LKW in naher Zukunft nicht mehr zu bewältigen sein wird. Auch durch die Hirche-Giga-Liner nicht. Was wir brauchen, ist also ein Umdenken in der Güterverkehrspolitik. Wir müssen nach alternativen Verkehrswegen suchen - und siehe da: Da war doch was mit Schienen. Gerade unser Landkreis mit seiner Lage zwischen den Oberzentren HH und HB hat ein unglaubliches Potenzial im Bereich der Logistik. Aber nicht per LKW! Der Landkreis Rotenburg könnte die Güter-Drehscheibe für den ganzen Norden werden. Aber dazu muss man sich seitens der politischen Entscheidungsträger von der Heiligkeit der Straße verbschieden. Insofern widerspreche ich Ihrem Hinweis, dass "dass der LKW-Verkehr zw. Hamburg und Bremerhaven [...] über die bereits vorhandenen Autobahnen abgewickelt" werden müsste. Also Mehr Geld für den Ausbau der Schienennetze sowohl für den Güterverkehr als auch für den SPNV! Leider tut die jetzige landesregierung genau das Gegenteil. Sie kürzt die Mittel für die Schiene und legt "unrentable Strecken" einfach still. Das ist dumm und kurzsichtig.

2) Mit diesem o.g. Umdenken würden auch die Probleme mit dem Lärm, Abgase etc. in den Griff zu kriegen sein. Aber: Seien Sie sicher, dass die Anlieger an den betreffenden Bahnstrecken bestimmt nicht "Hurra" schreien werden, wenn der Verkehr dort zunimmt. Ich halte den Weg dennoch für richtig.

3) Sicher wollen die Ausweich-Verkehre in erster Linie Maut sparen. Wer kann es ihnen verdenken? Hier gäbe es verschiedene kurzfristige Maßnahmen: Bemautung der Ausweichstrecken z.B. Allerdings geht das nicht mal eben so, sondern muss auch in jedem Einzelfall geprüft werden. Oder Gewichtsbeschränkungen auf bestimmten Strecken. Aber was machen wir dann mit unseren heimischen Spediteuren? Oder mehr geld für Ortsumgehungen....das kann aber nur eine allerletzte Notlösung sein, da keine Umgehung das Problem im Kern löst: Nämlich dass die Güter von dr Straße müssen und auf die Schiene gehören (siehe 1).

Soviel in Kürze und nur angerissen. Das Thema füllt ganze Diskussionsabende.

Beste Grüße

Bernd Wölbern