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Bernd Westphal
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Frage von Hendrick K. •

Frage an Bernd Westphal von Hendrick K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Westphal,

kann der Energiehunger Deutschlands, ja der ganzen Menschheit, langfristig und vor allem nachhaltig über erneuerbare Energiequellen gestillt werden?
Wie steht die SPD bei dieser Frage zur Stromerzeugung aus Kernfusionsreaktoren? Müsste Deutschland die eigene Forschung und Entwicklung für diese Technologie durch entsprechende Mittelbereitstellung massiv ausdehnen? Würde die SPD Einnahmen aus einer unerlässlichen CO2-Steuer zu einem guten Teil in derartige deutsche F+E-Anstrengungen investieren?
Oder hält die SPD die Kernfusion für eine Utopie?

Beste Grüße von Fehmarn
H. K.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Kernfusion.

Der deutsche Staat sowie die Europäische Union fördern Forschung zum Thema Kernfusion bereits umfangreich, insbesondere über das Max-Planck-Institut und Iter. Diese Forschung begrüße ich, weil ich grundsätzlich an Fortschritt durch Innovationen und neue Technologien glaube und dafür bin sich Optionen offen zu halten. Auch erfolgt durch diese Forschungsarbeit Grundlagenforschung für andere Bereiche: Zum Beispiel entwickelt die Fusionsforschung Materialen für Mikrogasturbienen, Hochleistungsröntgenanlagen und für die Reciever-Technologie in Solarkraftwerken, die extremen Temperaturen standhalten können.

Eine massive Ausweitung, wie von Ihnen gefordert, der Mittelbereitstellung halte ich jedoch nicht für angebracht. Zum einen, weil der Staat bezogen auf die Forschungsförderung der Erneuerbaren Energien schon relativ viel in die Kernfusionsforschung investiert und zum anderen, weil für mich kein Mangel an Kapital für Forschung und Entwicklung in dem Bereich erkennbar ist. Schließlich gibt es mittlerweile auch diverse kommerzielle Projekte in diesem Bereich.

Die Idee der Kernfusion erscheint ohne Frage auf den ersten Blick verlockend, allerdings wird an dieser auch bereits seit rund 60 Jahren geforscht. Sollte sich eine kommerzielle Serienreife der Kernfusion ergeben, wird überdies die Frage der Akzeptanz zu stellen sein, schließlich bleibt auch hier, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang als bei der Kernspaltung, radioaktives Material übrig.

Insofern scheint mir die aktuelle Forschungspolitik in Sachen Kernfusion einen guten Ausgleich darzustellen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Westphal

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