Frage an Bernd Schötterl von Dorette E. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Schötterl
Es geht um den Chemiestandort Obernburg/ ICO
Bei der Herstellung der Viscoseprodukte,als auch bei der Weiterverarbeitung entstehen gasförmige schadstoffbelastende Abgase, Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff die durch Absaugung an den Spinnmachienen über Abluftkamine einmal nach Nord,Süd,Ost, West und Mitte abgelassen werden.
Infolge der hohen Kamine werden die Schadstofffrachten noch weiträumiger transportiert und belästigen mit ihrem Gestank selbst Regionen fernab der Verursacher bis in die Wohnungen.Ich denke,dass ist nicht hinnehmbar und stellt eine Körperverletzung dar.Ich muss in meinen Innenräumen etwas einatmen was ich nicht einatmen möchte ob ich will,oder nicht.
Ich denke Sie kennen auch die Gerüche.Was mich aber wundert, jeder weiß es, aber niemand macht etwas dagegen
Meine Fragen
Hat Ihre Partei dazu schon einige Anfragen gestellt.
Was macht die Firma um die stinkenden Abgase abzustellen
Ist die Firma mit dem neuesten Stand der Technik ausgerüstet TA-Luft
oder spielen wirschaftliche Gründe eine Rolle
Gibt es Bodengutachten,gibt es Abwasser Gutachten,Gibt es über Erkrankungen Gutachten
Alles das ist von Interesse.Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören
und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Frau Eikelkamp,
zunächst einmal darf ich mich recht herzlich für Ihre Anfrage bedanken.
Da ich in meiner Jugend etliche Male und für viele Monate in der Nylonkondensation gearbeitet habe, ist mir der Geruch im ICO Gelände durchaus bekannt. Deswegen kann ich durchaus nachvollziehen, dass Sie sich in Ihrer Privatsphäre mehr als beeinträchtig fühlen, ja im Vergleich zu anderen Wohngebieten/-orten tatsächlich beeinträchtigt sind.
Im Bezug auf Ihre Fragestellungen und Informationen kann ich ich mich jedoch sowohl als Privatmann, als auch als engagierter Kommunalpolitiker nur als einen technischen Laien, ohne jedwede diesbezügliche Information bezeichnen.
Vorab weiterer Einlassungen von Dritter Seite muss ich deshalb davon ausgehen, dass die dementsprechenden Antworten auf Ihre Fragen, vor allem hinsichtlich von Gutachten, zum einem nur der Firma selbst oder auch den diversen Aufsichtsbehörden vorliegen. Mir sind diesbezüglich also insofern weder als Kreisrat oder Landtagskandidat, noch als Privatmann irgendwelche Informationen zuteil geworden, mit deren Hilfe ich Ihre Fragen beantworten könnte.
Das einzige was ich über die Jahre hinweg, sowohl als Ferienjobler und Privatmann, als auch als Kommunalpolitiker mitbekommen habe ist, dass die Firma immer wieder Investitionen im Bereich der Geruchsvermeidung unternommen hat. Was Ihrer objektiven Empfindung nach jedoch offensichtlich nicht ausreichend ist.
Dennoch möchte ich nicht leugnen, dass das Thema Geruchsbelästigung ICO seit Jahrzehnten zwar natürlich bekannt ist und insofern latent bzw. zeitweise auch intensiv immer wieder für Diskussionen gesorgt hat. Dennoch ist mir keine akute politisch motivierte Diskussion der letzten Jahre bekannt, insbesondere in den Gremien der Anrainergemeinden, welche sich dieses Thema angenommen hätte.
Ebenso kenne ich keine Bürgerinitiative oder eine sonstige Gruppierung, welche aktuell für eine Verminderung der Geruchsbelastung kämpft. Was normalerweise eines der untrüglichen Zeichen gerade für die Politik ist, dass es hier einen aktuellen Handlungsbedarf gibt. Dies dürfte sicherlich auch der Hauptgrund dafür sein, dass dieses Thema in den nach gelagerten Gremien, wie zum Beispiel dem Kreistag oder auch in Gruppierungen wie den Freien Wähler oder bei den Parteien aktuell für keinen akuten Informationsbedarf sorgt, der sich auch in Anträgen niederschlägt.
Insofern schlage ich Ihnen vor erst einmal mit den Verantwortlichen der ICO oder mit den Aufsichtsbehörden Kontakt aufzunehmen, um zu versuchen sich Klarheit über Ihre Fragen zu verschaffen.
Erst wenn diese sicherlich kompetenten Ansprechpartner keinen zufriedenstellenden Antworten zu geben bereits sind oder auch geben können, würde ich an Ihrer Stelle den Weg an die Öffentlichkeit, sprich zuerst an die örtlichen Gremien und dann ggf. auch an die überörtlichen Gremien bzw. die Parteien und Gruppierungen wie die Freien Wähler einzuschlagen.
Das ist für mich persönlich in solchen Fällen für alle dementsprechenden Unklarheiten und Ärgernisse immer der übliche und vor allem richtige Weg.
Nach diesem Stadium bin ich gerne bereit mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür einzusetzen, dass diesbezügliche Gespräche ggf. unter Zuhilfenahme eines Moderators stattfinden.
Ich bedauere, dass ich Ihnen keine positivere Antwort auf Ihre Fragestellungen geben kann und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Bernd Schötterl