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Bernd Reinert
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Frage von Klaus-Peter S. •

Frage an Bernd Reinert von Klaus-Peter S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Reinert,

Heroinvergabe an Junkies auf Staatskosten ist nicht nur eine abstruse Politik, sondern auch eine falsche Presseformulierung ! Stimmen Sie mir zu? Ist es richtig, dass die vom CDU Senat geplante Sucht-Befriedigung allein zur Regelleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung werden soll? Werden offenbar nur allein die Mitglieder der GKV mit ihren schon ohnehin hohen Beiträgen, die Heroinsuchtbefriedigung dieses gesamtgesellschaftlichen Problems finanzieren? Wenn es so kommt, eine Fortsetzung skandalöser Politik! Als Bürger und Mitglied der GKV läuft mir die Galle über, obwohl ich mir das wegen der hohen Zuzahlungen gar nicht leisten kann.Es gibt Fragen. Warum müssen sich offensichtlich die Privaten nicht an den Kosten beteiligen? Warum keine Finanzierung aus Steueraufkommen? Was haben Krankenkassen eigentlich generell mit der Finanzierung von Suchtbefridigung zu tun? Der Ausstieg aus der Sucht kann nur das Ziel sein, aber doch nicht die Suchtbefriedigung. Der Besitz von Heroin ist aus gutem Grund in Deutschland verboten. Für mich würde der Staat zum kriminellen Rechtsbrecher. Auch eine Gesetzesänderung ändert nichts daran. Außerdem wird ein unverantwortliches Signal an anfällige Jugendliche ausgesendet. Heroin vom Staat, könnte als eine Verharmlosung der Drogengefahr wahrgenommen werden! Die politischen Entscheidungen werden immer unerträglicher. Eine neue Politikausrichtung braucht unser Land! Ich hoffe die Bürger treffen 2008 eine kluge Wahl !
Mit freundlichem Gruß
Klaus-Peter Steinberg

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Steinberg,

bei der Fortführung der Diamorphinbehandlung an schwerstabhängige Drogensüchtige geht es eindeutig nicht um "Heroin auf Krankenschein". Es geht vielmehr einerseits um den Umgang mit Schwerstabhängigen, die bereits an dem Modellprojekt teilnehmen sowie andererseits um Überlegungen für ein zukünftiges System.

Die bisherige Diamorphinbehandlung war eine Arzneimittelstudie, die vom Bund sowie den Ländern und Gemeinden bezahlt wurde. Für die nächsten Jahre ist eine Fortsetzung der Diamorphinbehandlung des Modellprojekts als Arzneimittelstudie (mit entsprechender Finanzierung durch die öffentliche Hand) vorstellbar. Möglich ist aber auch die Schaffung einer Therapieoption für einen eng begrenzten Kreis von schwerstabhängigen Personen, die bisher über das Drogenhilfesystem nicht bzw. nicht erfolgreich erreicht wurden.

Bei einer Anerkennung der Behandlung als Therapie wären dann - wie bei anderen Therapien auch - die jeweiligen Krankenversicherungen der Betroffenen (und wenn eine solche nicht vorhanden ist, die öffentliche Hand) für die Finanzierung zuständig.

Eine endgültige Entscheidung, ob die Diamorphinbehandlung als Modellprojekt fortgesetzt bzw. ob Therapieoptionen für Schwerstabhängige geschaffen werden, wurde noch nicht getroffen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Reinert