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Bernd Reinert
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Frage von Matthias B. •

Frage an Bernd Reinert von Matthias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Reinert,

zunächst einmal vielen Dank für den Gemeinschaftskundeunterricht.

Ich selbst durfte mir gestern Abend ein Bild von den Damen und Herren in der Hamburgischen Bürgerschaft machen und wurde so unfreiwillig Zuschauer eines Komödiantenstadls, der die Freie und Hansestadt Hamburg entehrt hat.
VertreterInnen aller Fraktionen haben sich in meiner Wahrnehmung ein Possenspiel geliefert das mich in meiner Würde als Bürger tief verletzt hat.
Sind das Ihrer Meinung nach wirklich die Würdenträger gewesen, die hochkomplexen Sachverhalten gewachsen sind? Was haben diese Menschen mir voraus, der ich eine klare Entscheidung zum Hamburgischen Wahlrecht getroffen habe?
Polemik, Gekicher, Seitengespräche, Desinteresse, Bubenstreiche, Mackergesten, Zwischenrufe, Beleidigungen und Arroganz haben den ehrwürdigen Raum der Hamburgischen Bürgerschaft erfüllt. Ich bin heute noch fassungslos.
Bei der namentlichen Abstimmung wurde bei den Ja und Nein Stimmen gewitzelt, gekichert und gelacht, diese Ohrfeige werde ich niemals vergessen. Mit einem Lächeln auf den Lippen hat das hohe Haus den Willen des Souveräns exekutiert. Ist das Hamburgische Streitkultur?
Wie geht es Ihnen als Pädagoge, wenn Sie dieses Treiben beobachten und letztlich auch aushalten müssen?
Ich meine es war Frau Duden von der SPD, die die Atmosphäre in der Bürgerschaft rügte, was zumindest kurzfristig den Lärmpegel im Raum senkte. Auch ein junger Kollege Ihrer Fraktion mahnte zur Sachlichkeit.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bodeit,

in meiner vorigen Antwort an Sie wollte ich bestimmt nicht "den Lehrer raushängen lassen", aber es schien mir sinnvoll, die Grundlagen unserer Entscheidung darzulegen - schließlich hatten Sie entsprechende Fragen gestellt, und da Frage und Antwort veröffentlicht werden, sollte meine Antwort auch allgemeinverständlich sein.

Die Bürgerschaftsdebatte am Mittwoch wäre mit Sicherheit spannender gewesen, wenn neue Gesichtspunkte zur Sprache gekommen wären, aber das Thema war im Parlament einfach "ausdiskutiert", denn es hatten bereits mehrere Debatten hierzu stattgefunden, und wenn man Ihnen zum dritten oder vierten Male dasselbe erzählt, ist vermutlich auch Ihre Aufmerksamkeit nicht auf dem Höhepunkt. Dennoch finde ich es nicht gerecht, wenn Sie das Abgelenktsein einiger weniger so schildern als hätten sich alle Abgeordneten so verhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Reinert