Frage an Bernd Reinert von Andreas S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Reinert,
wenn Sie im Mittleren Landweg wohnen und Gäste einladen, können Sie die Anfahrt wie folgt beschreiben: Fahren Sie auf der A1 bis zur Strafvollzugsanstalt und nehmen die Autobahnabfahrt bei IKEA. Lassen Sie den Hafenschlick in der Deponie Feldhofe links liegen, vorbei an Fiege parallel zur Autobahn A 25. Steuern Sie auf die Prachtbauten von Budnikowski und Heimann zu. Nun gelangen Sie in das Gewerbegebiet und sehen am Horizont schon den Funkmast sowie das Logo der Tank- und Raststätte Allermöhe.
Wenn Ihre Pläne umgesetzt werden, können wir noch hinzufügen:
Biegen Sie zwischen den Gewerbegebieten, der Bahnstrecke Hamburg-Berlin und der A 25 rechts in den Mittleren Landweg ein. Auf Höhe des durch die Siedlergemeinschaft betriebenen Spielplatzes sehen Sie auf der linken Seite die neuen Stellplätze für die Schausteller und deren Wagenburgen. Im weiteren Verlauf sehen Sie das um zwei Meter aufgeschüttete Gewerbegebiet mit all seinen Emissionen.
Kurz vor den Lärmschutzwänden in der Mitte des ganzen Elends finden Sie mein Haus.
Wenn Sie einmal ein Asterix Heft zur Hand nehmen, werden Sie schon auf der ersten Seite Parallen finden.
Ich möchte Sie auffordern, sich einmal in die Lage der hier wohnenden Menschen zu versetzen.
In die Lage der alten Menschen, die seit 1951 hier regelmäßig an Wohnqualität verlieren.
In die Lage derer, die Sie mit Ihren Plänen mit Enteignung der Häuser und Vertreibung bedrohen.
In die Lage derer, die sich hier für Ihre Alterssicherung ein Haus gekauft haben und große Teile Ihres Einkommens in den nächsten 30 Jahren noch abzahlen werden müssen.
In die Lage der Kinder, die auf Ihrem Schulweg dann auch noch die viel befahrene Zubringerstraße zum Gewerbegebiet überqueren müssen.
In die Lage der Kleingärtner, die Sie umsiedeln möchten.
Ich möchte Sie fragen, ob Sie diese zusätzliche Belastung ernsthaft den Menschen am Mittleren Landweg auch noch zumuten möchten, und ob der Preis für eine so kleine Gewerbefläche nicht etwas zu hoch ist.
Wenn Sie sich dies gern einmal vor Ort anschauen möchten, folgen Sie einfach der Wegbeschreibung. Ich würde mich freuen, Sie hier einmal mit den betroffenen Menschen sprechen zu sehen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Andreas Seidel
Sehr geehrter Herr Seidel,
ich bin zur Zeit dabei, mit dem Vorstand der Siedlergemeinschaft Bille ein Gespräch zur Thematik zu vereinbaren. Bitte wenden Sie sich an den Vorstand der Siedlergemeinschaft, ob auch Sie an dem Gespräch teilnehmen können.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Reinert