Frage an Bernd Posselt von Andreas Z. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Posselt,
es geht um die Weiterbildung unserer Mitbürger mit Migrationshintergrund, und zwar über Akademiker mir einem ausländischen Studium.
Die Integration in unsere Gesellschaft von solchen Menschen, die in ihrem Beruf bleiben wollen, ist u. a. mit einem Aufbaustudium verbunden.
In diesem Zusammenhang habe ich überraschend festgestellt, dass es keinerlei Förderung für die Finanzierung der Intensiv-Sprachkurse gibt, die notwendig sind, um eine spezielle Hochschulzugangsprüfung abzulegen, die wiederum eine Voraussetzung für die Immatrikulation ist. Die deutsche Hochschule bietet also die Möglichkeit, ein 12- oder 24-monatigen Aufbaustudium zu absolvieren, aber die Neubürger können dieses Angebot nicht nutzen, weil sie ja noch ALGII-Empfänger sind und können diese Kurse nicht bezahlen.
Die kostenlose Intergrationskurse und die 3-monatige Fachsprachkurse der Otto Benecke Stiftung beschränken sich auf einem Niveau der Sprachkenntnisse, das zwei Stufen niedriger ist, als für die Akademiker notwendig.
Das Gleiche gilt auch für die berufsbezogene Sprachförderung für Personen mit Migrationshintergrund im Rahmen eines Programms des ESF („ESF- BAMF – Programm“).
Ich habe mit meinem Sohn, deutschem Staatsangehörigen, der Rechtswissenschaft in Russland studiert hat und über 10 Jahren (bis September 2007) als Rechtsanwalt da tätig war, eine Dutzend Institutionen angesprochen und angeschrieben-mit der Bitte,
sich an der Kursgebühr von ca. 2000€ zu beteiligen- erfolglos.
Einerseits wird über den Mangel von Fachkräften gesprochen und andererseits können die fast „fertigen“ Fachleute ihren Beruf nicht ausüben, weil ihnen nicht geholfen wird, sich in den Arbeitsmarkt einzubringen.
In seiner 1. Regierungserklärung hat Ministerpräsident Seehofer betont, dass es alle mögliche Hilfe für diejenigen geben muss, die den Gipfel "Bildung" stürmen wollen.
Wäre das nicht ein Thema, das man aufgreifen und aufarbeiten sollte?
Mit freundlichen Grüßen
aus Ingolstadt
Andreas Zahn,
CSU
Sehr geehrter Herr Zahn,
vielen Dank für Ihre Informationen. Ich werde mich gerne dieser Sache annehmen, obwohl sie eher in die Zuständigkeit der Bundes- und Landespolitik als in die der EU fällt, weil ich als Landesvorsitzender der Union der Vertriebenen und Aussiedler an Integrationsfragen interessiert bin.
Dennoch schlage ich Ihnen vor, möglichst rasch auch mit den zuständigen Stellen in München und Berlin (in Bayern Sozialministerin Haderthauer MdL und in Berlin der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk MdB)in Verbindung zu treten.
Was EU-Programme betrifft, so wäre es sinnvoll, wenn Sie an meine Kollegin Doris Pack MdEP aus dem Saarland schreiben würden, die die christdemokratische EVP-Fraktion als Obfrau im Kulturausschuß des Europaparlamentes vertritt. Ich werde auch meinerseits mit ihr so rasch wie möglich über die Angelegenheit sprechen.
Sollten Sie mich erreichen wollen, so können Sie dies direkt über mein Münchener Abgeordnetenbüro, Dachauer Str. 17, 80335 München, Tel. 089/554683, Fax 089/594768, mail@bernd-posselt.de, www.bernd-posselt.de .
Mit den herzlichsten Grüßen
Bernd Posselt MdEP