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Bernd Posselt
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Frage von Yvonne H. •

Frage an Bernd Posselt von Yvonne H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Posselt,in den vorgefertigten Themen habe ich leider nichts entsprechendes gefunden, denn anscheinend ist in der EU Tierschutz ein untergeordnetes Thema.
Meine Frage an Sie: Ist es wahr, dass in Rumänien Fangprämien für Hunde gezahlt werden aus EU-Mitteln? 25 Euro für jeden Hund, egal wie er getötet wurde? Ich bin auf mehrere Seiten im Internet gestoßen, die diesen grausamen Fangmethoden zeigen. Darauf wird grausames gezeigt und geschildert. Nicht nur, dass es passiert, sondern es sollen zwischen 2001 und 2008 auch angeblich 20 Millionen Euro geflossen sein zum Großteil aus EU Steuergeldern. Ich habe mich bisher nur über diese Praktiken im asiatischen Raum ärgern müssen, aber das ein Land in der EU sein darf, dass Hunde grauenvoll abschlachtet und dafür auch noch Gelder aus der EU beigesteuert bzw. über Umwege auch deutsche Steuergelder verbraten werden ist mir unbegreiflich. Es soll auch noch in den nächsten Wochen ein umstrittener Gesetzentwurf verabschiedet werden, der die Tötung von 3 Millionen Hunden zur Folge hat.
Ich möchte Sie bitten, diesem Umstand nachzugehen und zu erklären. So ein Land hat in meinen Augen nichts in der EU verloren und wenn schon, dann nicht auch noch für solche Grausamkeiten belohnt werden. Mit solchen Praktiken wird der menschenunwürdige Umgang mit Lebewesen noch bezahlt und gefördert. Mfg Yvonne Höhne

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Höhne,

wie Sie auch, trete ich seit Jahren für einen vernünftigen Tierschutz ein. Deshalb danke ich Ihnen für Ihre Anfrage und für Ihr Engagement.

Sie wenden sich mit Recht gegen einen "menschenunwürdigen Umgang mit Lebewesen". Zunächst aber sehe ich mich als Parlamentarier und auch persönlich einem menschenwürdigen Umgang mit Menschen verpflichtet.

Davon konnte in Rumänien sehr lange Zeit nicht die Rede sein. Zuerst wurden die Rumänen jahrhundertelang durch verschiedene Fremdherrschaften, vor allem die türkische, unterdrückt. Aus tiefer Armut versuchten sie Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts einigermaßen auf die Beine zu kommen, wurden aber während des Zweiten Weltkrieges von Nationalsozialisten und Faschisten regelrecht ausgeplündert. Wegen ihrer geostrategischen Lage und ihrer Ölvorkommen wurden sie zuerst von deutschen und dann von sowjetischen Truppen besetzt und litten nach dem Zweiten Weltkrieg unter der brutalsten Diktatur im ganzen kommunistischen Ostblock.

Seit damals setze ich mich für die Menschenrechte dort ein und bin deshalb glücklich, daß sie inzwischen in der Europäischen Union ihre Demokratie auf- und ausbauen. Da gibt es noch viele Mängel, bei deren Beseitigung wir ihnen nach Kräften helfen. Dazu gehört auch der Tierschutz, wobei dieser nur am Rande eine EU-Zuständigkeit ist, sondern in erster Linie eine nationale. Dennoch werde ich meine rumänischen Kollegen auf Ihr Schreiben hinweisen und sie auffordern, für einen funktionierenden Tierschutz in ihrem Land zu sorgen. Hilfreich wäre es allerdings auch, wenn Sie sich direkt an die rumänischen Europaabgeordneten wenden könnten. Unter ihnen ist meine Kollegin Elena Basescu, die Tochter des Staatspräsidenten, die Sie über die E-mail-Adresse elena.basescu@europarl.europa.eu erreichen können.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Posselt MdEP