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Benjamin Mennerich
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Frage von Werner B. •

Wie ist ihre persönliche Meinung zur Aufnahme afghanischer Flüchtlinge?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr B.,

Ihre Frage geht am Kern des Problemes vorbei. Die Frage ist nicht, ob man Flüchtlinge aufnehmen sollte, denn dies ist eine ethische und moralische Selbstverständlichkeit in unserem westlichen Kulturraum.

Die eigentlichen Fragen sind erstens, wodurch die aktuellen Migrationsbewegungen verursacht werden und zweitens, was einen Menschen zu einem Flüchtling macht.

Meiner Meinung nach sind die Hauptursachen für die aktuellen Migrationsbewegungen, die aggressiven militärischen Einsätze westlicher Armeen rund um den Globus und die Bereitschaft westlicher Gesellschaften, Menschen aus ärmeren Teilen des Planeten "fürstlich zu entlohnen", sobald wir sie in unserer Gesellschaft aufgenommen haben. Ich verweise bezüglich des verwendeten Zitates auf den Leserbrief von Oberst a. D. Dr. Thomas Sarholz, in der FAZ vom 26.08.2021. Neudeutsch spricht man in diesem Zusammenhang gerne von "Push- und Pullfaktoren". Beide Ursachen haben wir als Mitglieder unserer Gesellschaft, selbst zu verantworten. Es muss nun unser Ziel sein, diese Ursachen unter Wahrung der Menschenwürde und zum Schutz menschlichen Lebens, schnellstmöglich zu beseitigen. Der "You will not make Australia home" Ansatz der australischen Regierung, ist hierfür ein geeignetes Beispiel.

Bei der derzeitigen Verwendung des Begriffes "Flüchtling" fällt es mir sehr schwer, die Beherrschung zu wahren. Ich billige jedem Menschen zu, nach einem besseren Leben zu streben, dies macht ihn jedoch genauso wenig zu einem Flüchtling wie der Klimawandel, eine marode Wirtschaftslage oder archaische Gesellschaftsstrukturen. Das für Menschen, die mit solchen Beweggründen um den halben Globus reisen, die gleiche Bezeichnung gewählt wird wie für meine Großmutter, die im Krieg mit mehreren Kleinkindern unter permanenter Bedrohung durch eine feindliche Armee in einen anderen Teil des eigenen Landes geflohen ist, ist für mich eine moralisch verkommene Pietätlosigkeit sonder Gleichen. 

Ich hoffe, ich habe Ihnen hiermit eine Antwort auf Ihre Frage gegeben. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, diese zu stellen. 

Mit freundlichen Grüßen,

Benjamin Mennerich