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Bengt Bergt
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Frage von karlheinz d. •

Warum wird der grüne wasserstoff nicht bei uns hergestellt, sondern aus dem ganz in der nähe liegenden kanada hergekarrt. Danke

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Sehr geehrter Herr D.,

vielen Dank für Ihre Frage. Sie beziehen sich auf die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz und  Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Kanada. Dabei war ein Abkommen zur Wasserstoffpartnerschaft unterzeichnet worden.

Grüner, also auch erneuerbarer Energie erzeugter Wasserstoff wird künftig einen wichtigen Beitrag leisten zur Versorgungssicherheit in Deutschland. In der Industrie oder im Verkehrssektor kommt Wasserstoff bereits zum Einsatz. Das wird deutlich zunehmen Grüner Wasserstoff als Alternative zu fossilem Erdgas wird immer wichtiger, weil wir zum Jahr 2045 klimaneutral wirtschaften wollen.

Hierzu werden wir selbstverständlich auch in Deutschland nachhaltig erzeugten Strom in grünen Wasserstoff umwandeln. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie verzahnen wir Klima-, Energie-, Industrie- und Innovationspolitik und wir arbeiten mit Hochdruck dran die eigene Produktion voranzutreiben. Unser Ziel ist es, Deutschland zu einem globalen Vorreiter bei Grünem Wasserstoff zu machen und langfristig die Marktführerschaft bei Wasserstofftechnologien zu erlangen und zu sichern. Die Ampel-Koalition hat ebenfalls im Dezember 2022 einen weiteren Grundstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelegt:

https://www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/ampel-treibt-wasserstoffwirtschaft-voran

Ebenfalls ist es das Ziel eine nachhaltige Wasserstoffgewinnung auf See zu erzeugen. Die Offshore-Windenergieanlagen der Zukunft produzieren nicht nur Elektronen, sondern auch Moleküle. Autarke Einheiten aus Windenergieanlage und integriertem Elektrolyseur stellen Grünen Wasserstoff im Industriemaßstab her und sparen die Kosten für einen elektrischen Netzanschluss. Damit können sie einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten. In einem zweiten Schritt kann der Grüne Wasserstoff in weitere synthetische Kraftstoffe und Energieträger umgewandelt werden. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Leitprojektes H2Mare soll diese Vision Wirklichkeit werden.

Eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung spielen Anlagen, die den überschüssigen Strom aus der Windkraft in grünen Wasserstoff umwandeln und speichern können. Sie privilegieren wir deshalb im Baugesetzbuch. Das gilt etwa für Elektrolyseure, die den Strom in Wasserstoff umwandeln.

Dennoch wird auch in Zukunft die Eigenproduktion nicht den deutschen Eigenbedarf an grünen Wasserstoff decken. Deshalb ist es schon jetzt erforderlich gemeinsam mit verlässlichen Partnern eine gemeinsame Strategie zu planen und umzusetzen. Ich freue mich, dass es Olaf Scholz gelungen ist, Kanada als verlässlichen und starken Partner zu gewinnen.

Ihr

Bengt Bergt

Bundestagsabgeordneter

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