Frage an Beate Merk von Matthias K. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Dr. Merk,
mit Erschrecken habe ich Ihre Pressemitteilung bezüglich des Missbrauchs im Ferienlager auf der Insel Ameland gelesen. Sie verweisen dort auf die Verrohung der Jugend, die nach Ihren Angaben auf den Fehlgebrauch moderner Medien zurückzuführen ist. Gesondert nennen Sie die Verfügbarkeit von Pornographie im Internet und Killerspiele.
1) Inwieweit finden Sie, sollten die Gesetze bezüglich "normaler" Pornographie verschärft werden, um auf diesen Fehlgebrauch zu reagieren? Wie ist ihre Haltung zu einem vollständigen Verbot von Pornographie, um einen Zugang von Jugendlichen effektiv zu verhindern?
2) Sie stellen einen Bezug zwischen Kinderpornographie und dem genannten Vorfall her. Inwieweit finden sie, hat die angebliche Verfügbarkeit von Kinderpornographie im Internet mit dem Missbrauch auf Ameland zu tun?
3) Mit ihrer Behauptung, dass das Spielen von sog. Killerspielen den Weg in die Gewaltkriminalität verursacht, beschuldigen Sie eine ganze Generation, einen Bezug zur gefährlichen Kriminalität zu haben. Das Spielen von "Killerspielen" ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen normal und so gut wie jeder hat es zumindestens einmal ausprobiert. Geht dadurch von diesen Jugendlichen eine Gefahr für die Gesellschaft aus, die mit Gesetzen eingedämmt werden muss? Man bemerke, dass nach dem §131 StGB die Verbreitung von gewaltverherrlichenden und gewaltverharmlosenden Spielen bereits verboten ist.
Über eine Beantwortung meiner Fragen würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Kramer