Frage an Beate Merk von Andreas K. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Merk,
Sie haben unlängst im Zusammenhang mit den schrecklichen Missbrauchsskandal auf der Ferieninsel Ameland das Verbot von Killerspielen gefordert.
Ich zitiere hierzu focus.de:
"Die Herstellung und Verbreitung von Killerspielen müsse endlich verboten werden, forderte die CSU-Politikerin."
("Ministerin kritisiert Laissez-faire-Politik der FDP bei Kinderpornos" vom 22.07.2010)
Hierzu würde mich folgendes interessieren:
1. Wie stellen sie einen Zusammenhang zwischen "Killerspielen" und diesem Missbrauch von Kindern her?
2. Da sie ein Verbot fordern, haben sich allem Anschein nach mit der Materie intensiver auseinandergesetzt: Welche "Killerspiele" meinen sie denn genau? (Mich würden Titel interessieren, nicht allgemeine Umschreibungen).
3. Der Jugendschutz in Deutschland ist einer der strengsten der Welt. Hersteller von Computerspielen passen regelmäßig den Gewaltgrad in ihren Spielen an den deutschen Markt an, das heißt, sie entschärfen die Spiele, um einer Indizierung zu entgehen.
Welche Killerspiele schaffen es trotz allem durch dieses System zu schlüpfen? Und vor allem: Wie schaffen sie es?
4. Es gab, gibt und wird immer Unterhaltungsmedien für Erwachsene geben. Das reicht von Büchern über Filme bis hin zu Videospielen.
Sollte es nicht Aufgabe der Politik und der Gesetzeshüter sein, den Verkauf und den Konsum von Erwachsenenmedien durch Minderjährige zu unterbinden anstelle den Verbot dieser Medien zu fordern?
5. Wie erklären sie sich, dass die Jugendkriminalität im europäischen Ausland, in welchem die Spiele ungekürzt erscheinen nicht signifikant höher liegt, als in Deutschland?
Ich hoffe, dass sie die Zeit finden mir diese Fragen hier in der Öffentlichkeit von Abgeordnetenwatch zu beantworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Krimm