Portrait von Barbara Borchardt
Barbara Borchardt
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Barbara Borchardt zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sandra T. •

Frage an Barbara Borchardt von Sandra T. bezüglich Familie

Im Wahlprogramm ihrer Partei habe ich gefunden, dass sie ein Programm gegen Kinderarmut auflegen wollen. Was soll in diesem Programm enthalten sein?

Portrait von Barbara Borchardt
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Tanger,

vielen Dank für das Interesse in Vorbereitung der Landtagswahlen 2006. Gern beantworte ich Ihre Frage. Ja, wir haben uns in unserem Landeswahlprogramm für ein Programm gegen die wachsende Kinderarmut in unserem Land ausgesprochen. Ich begrüße das sehr. Es kann und darf nicht sein, dass immer mehr Kinder von Armut betroffen sind und aus dieser Armut nicht wieder herauskommen, sozusagen „einmal arm, immer arm“. Wenn man Armut wirksam bekämpfen will, dann muss man in erster Linie die Ursachen bekämpfen. Dazu zähle ich in erster Linie die Arbeitslosigkeit der Eltern, insbesondere der Alleinerziehenden. Aber auch die bereit gestellten Sozialleistungen für Familien mit Kindern, die aus unserer Sicht nicht ausreichen um Menschen und insbesondere Kinder am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Deshalb ist es notwendig unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen ein Bündel von Maßnahmen zusammenzufassen und gemeinsam umzusetzen.

Dabei steht die Schaffung von Existenz sichernden Arbeitsplätzen an erster Stelle. Hier müssen konkrete Programme, die z.Teil bereits vorhanden sind ausgeweitet bzw. neu entwickelt werden. Darüber hinaus gilt es, den Kindern und Jugendlichen von Erwerbslosen Eltern Hilfe und Unterstützung im Bereich Bildung zu geben. Eine gute Bildung ist Voraussetzung, um nach der Ausbildung eine Erwerbsarbeit zu erhalten. Aus diesem Grund ist zu analysieren in wie weit die Betroffenen Kinder durch ihre besondere Situation Hilfe und Unterstützung benötigen, wie z.B. bei der Anschaffung von Lernmaterial, dem Umgang mit moderner Technik usw.. Weiterhin müssen zusätzlich finanzielle Mittel bereitgestellt werden, damit Kinder und Jugendliche am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dazu gehören für mich die Kultur und der Sport. Mir ist bekannt, dass viele Vereine und Verbände hier gesonderte Angebote machen, dabei sollten wir sie unterstützen, auch finanziell. Unterstützung benötigen die Betroffenen auch im Hinblick auf die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, die Finanzierung von Schulspeisung und die Beratung in besonderen Lebenslagen. Weitere Vorschläge sollten mit den gesellschaftlichen Kräften unseres Landes beraten werden. Ein breites gesellschaftliches Bündnis ist längst überfällig. Jede und Jeder sollte überlegen, welchen Beitrag sie/er bei der Bekämpfung von Kinderarmut leisten kann. Die entsprechenden Maßnahmen sollten in diesem Programm seinen Niederschlag finden. Dabei möchte ich an dieser Stelle auch auf die Initiative des Kinderkanals „kika“ (Kinderkanal) hinweisen. Der Sender hat sich entschlossen, das Thema Kinderarmut, welches ein Tabuthema in Deutschland ist, als Programmschwerpunkt aufzunehmen. Es bleibt zu wünschen, dass dadurch eine Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Politik zu diesem Thema erfolgt. Ich hoffe, ich konnte ihre Frage ausreichend beantworten. Sollte dies nicht der Fall sein, dann fragen Sie bitte nach bzw. besuchen mich auf einer meiner zahlreichen Veranstaltungen in unserem Land.

Mit freundlichen Grüßen, Barbara Borchardt