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Barbara Borchardt
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Frage von Thorsten-Jörg L. •

Frage an Barbara Borchardt von Thorsten-Jörg L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Borchardt,
Sie haben sich in den letzten Jahren sehr stark für die Rechte der Erwerbslosen engagiert. Können Sie mir Ihre Beweggründe nennen?
Mich interessieren auch Projekte die zu diesem Thema noch geplant sind.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Lux,

vielen Dank für Interesse in Vorbereitung der Landtagswahlen.

Gern beantworte ich Ihre Fragen:
Als ich mich 1990 entschlossen hatte nicht mehr als Bürgermeisterin zu kandidieren, gehörte ich zu den ersten Erwerbslosen in meinem Heimatkreis. Als alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern(15/13/7) und in der PDS engagiert fand ich leider keine entsprechende Arbeit. Schnell stellte ich aber fest, dass die Erwerbslosen Hilfe und Unterstützung benötigen, um mit der neuen Situation besser fertig werden zu können. Deshalb organisierte ich im Kreis Erwerbslosenberatung und kam so zum Arbeitslosenverband, wurde hier beschäftigt und organisierte gemeinsam mit engagierten Mitarbeiter/innen entsprechende Strukturen im Arbeitsamtsbezirk Neubrandenburg. In dieser Zeit mussten wir erleben, dass die Politik zwar davon sprach, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, aber leider bekämpfte sie nur die Betroffenen. Leistungen wurden gekürzt und eine Schmarotzerdebatte in Gang gesetzt, gegen die sich die Betroffenen kaum wehrten. Mit der Umsetzung des Hartz-Konzeptes fand dieser "Krieg" gegen die Erwerbslosen seinen bisherigen Höhepunkt.
Für mich sind Arbeit und Menschenwürde untrennbar miteinander verbunden.
Arbeit ist mehr als ein Mittel materieller Exitenzsicherung. Arbeit ist Achtung, Selbstachtung und Anerkennung durch andere, ist das Gefühl, gebraucht zu werden, bedeutet und ermöglicht Teilhabe am gesellschaft- lichen Leben usw. Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt, der Menschen wehrlos und gefügig für den Willen anderer macht.
Aus diesem Grunde werde ich mich sowohl außerpalamentarisch als auch, falls ich wieder in den Landtag gewählt werde, parlamentarisch für die Rechte der Betroffenen einsetzen. Sie brauchen eine Stimme. Darüber hinaus ist es notwendig, alle Möglichkeiten der Politik auszuschöpfen, um in unserem Land existenzsichernde Arbeit zu schaffen. Auch daran möchte ich mitwirken.

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage ausreichend beantworten konnte, wenn nicht, fragen Sie einfach nach.

Mit freundlichen Grüßen
Barbara Borchardt