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Frage von Karlheinz K. •

Frage an Axel Wilke von Karlheinz K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Wilke,

ich gehe nicht davon aus, dass Sie meine Mail vor ca 10 Tagen nicht erreicht hat, sondern nehme an, dass Sie im Trubel des Wahlkampfes und Ihrer sonstige Arbeit noch keine Zeit gefunden haben mir zu antworten.

Für mich ist Ihre Antwort ein weiterer Mosaikstein für meine Wahlentscheidung.

Mein Problem in Kurzform, das Problem ist keineswegs vollkommen dargestellt.

Die Schülerzahl an den Hauptschulen geht in den letzten Jahren in sehr starkem Maße zurück. Trotz aus den Zeugnissen sichtbaren Gründen für eine Hauptschulempfehlung (Deutsch ausreichend oder schlechter,

Mathematik ausreichend oder Schlechter, Sachunterricht ausreichend oder schlechter, entsprechende Verbalbeurteilungen bzgl. der Arbeitshaltung
etc.) melden die Eltern verständlicherweise Ihre SchülerInnen an Realschulen oder Regionalen Schulen an. Dass dies so ist bedauerlich und wenig zufrieden stellend für uns HauptschullehrerInnen. Zumal für mich ( schon 32 Jahr im Schuldienst) schon jetzt fest steht. Trotz großer finanzieller Ausgaben im Bildungsbereich, kommt im Ergebnis immer weniger raus.

Frage 1
Was hat die zukünftige Landesregierung mit der Hauptschule vor?

Frage 2
Wird die Hauptschule weiterhin so behandelt wie bisher? ( Gleiche Schülermesszahlen mit entsprechender Lehrerzuweisung, zu große Gruppenstärken im GTS – Bereich, etc

Frage 3
Wie stellt sich eine zukünftige Landesregierung zu einer Regulierung der Schülerströme im Bezug auf die richtige Schulartzugehörigkeit?

Mit freundlichen Grüßen

Karlheinz Krill

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Sehr geehrter Herr Krill,

leider hatte mich Ihre erste mail tatsächlich nicht erreicht, und jetzt habe ich auch länger Zeit gebraucht zur Beantwortung Ihrer Fragen als ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Sorry dafür!

Das Grundproblem der Hauptschulen ist die Freigabe der Schullaufbahnentscheidung seit 1991, und das viel zu oft fehlende Vertrauen von Eltern in die Beurteilung ihrer KInder durch die Grundschullehreinnen und -lehrer. Bundesländer, die nach wie vor eine grundsätzlich bindende Schullaufbahn-Empfehlung kennen, wie Bayern und Baden-Württemberg, verfügen noch über wesentlich gesündere Hauptschulen. Besonders an den Hauptschulen machen sich darüberhinaus nach meinem Eindruck zwei weitere Trends bemerkbar, daß es eine viel zu große Gruppe von Kindern gibt, die nicht hinreichend die deutsche Sprache beherrschen, und daß immer mehr Kinder Probleme mit dem Sich-Einfügen in eine Gemeinschaft haben. Ein schlimmes Problem stellt für mich vor allem auch die Ttasache dar, daß in Rheinland-Pfalz 9 % der Schüler die Hauptschule ohne Abschluß verlassen.

Eine CDU-geführte Landesregierung kann den Bedeutungsverlust der Hauptschulen nicht über Nacht umkehren, sie kann nur versuchen, an den Wurzeln zu arbeiten. Dazu dient die Sprachförderung bereits in früher Jugend, das Konzept der Fördernden Grundschule mit einem intensiven sprachpädagogischen Ansatz und einer besonderen Förderung von Kindern mit Defiziten. An diese soll sich nach dem Wahlprogramm unserer Partei in den 5. Klassen der Hauptschulen ein Angebot von Zusatzstunden anschließen, um um auch in diesem Lebensalter Lerndefizite bei einzelnen Kindern gezielt auszugleichen. Im Hinblick auf die Sozialkompetenz der Kinder bedarf im übrigen auch die z.B. in Speyer schon an allen Hauptschulen praktizierte Schülersozialarbeit unserer nachhaltigen Unterstützung. Letztlich muß auch geschaut werden, wie die Lehrpläne in den Hauptschulen noch praxis-, d.h. ausbildungstauglicher gestaltet werden können. Und vor allem muß jede Möglichkeit der Imageverbesserung gerade bei den Eltern genutzt werden, nur über die Eltern lassen sich die Hauptschulen sichern. Wenn wir dabei feststellen müssen, daß die Hauptschule als selbständige Schule weiterhin an Bedeutung verliert, muß darüber nachgedacht werden, das erfolgreiche Konzept der Regionalschulen auch in die Städte hineinzutragen. Bislang ist dieser Schultypus ja auf den ländlichen Raum begrenzt, was etwa in Speyer dazu führt, daß nicht wenige Eltern aus der Stadt ihre Kinder zur Regionalen Schule Dudenhofen/Römerberg anmelden.