Warum werden Teststrecken für E-LKWs staatlich gefördert, aber das solarelektrische Auto Sono Sion nicht?
Der Ausbau v. Teststrecken für wenige E-LKWs wurde in Hessen mit fast 15 Millionen € gefördert. Die kl. Firma Sono hat ohne Anbindung an die Autoindustrie das solarelektrische Auto "Sion" bis zur Produktionsreife zu einem erschwinglichen Preis entwickelt. Davon könnten viele finanziell durchschnittlich gestellte Familien profitieren und umweltfreundlich fahren. Der Sion erhält keinerlei staat. Förderung. Der Sion (https://sonomotors.com/de/sion/) lädt sich dank integrierter Solarmodule selbst auf und kann durch bidirektionales Laden Anderen Stom geben oder als Heimspeicher dienen. Über eine APP ist Carsharing möglich. Die Produktion setzt auf Nachhaltigkeit. Der Sion ist mit viel Engagement, mittels Crowdfunding entstanden und bis zur Produktionsreife gelangt. Jetzt muss die Firma Maschinen für die Serienproduktion anschaffen. Das Projekt droht aus finanziellen Gründen zu scheitern. Machen Sie sich selbst ein Bild. Regen Sie eine Fördermaßnahme an!
https://youtu.be/GcJ6Qh8-QFU MfG
Sehr geehrte Frau K.,
Für das Erreichen der Klimaziele sollen bis 2030 mindestens 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Zudem sollen im gleichen Zeitraum eine Million Ladepunkte zur Verfügung stehen. Um das zu unterstützen, hat die Bundesregierung unterschiedliche Fördermaßnahmen beschlossen, unter anderem im Klimaschutzprogramm 2030. Hierzu gehören Kaufprämien, Steuervergünstigungen und umfassende Zuschüsse zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur. Nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 29. April und mit Blick auf das neue europäische Klimaziel 2030 hat die Bundesregierung am 12. Mai das geänderte Klimaschutzgesetz 2021 vorgelegt. Für das Jahr 2040 gilt ein Minderungsziel von mindestens 88 Prozent. Auf dem Weg dorthin sieht das Gesetz in den 2030er Jahren konkrete jährliche Minderungsziele vor. Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland Treibhausgasneutralität erreichen. Fünf Jahre früher, als ursprünglich vorgesehen. Um die ambitionierten Klimaschutzziele des Gesetzes zu erreichen, hat die Bundesregierung am 23. Juni ein 8-Milliarden-Sofortprogramm beschlossen, das unter anderem auch Lademöglichkeiten für E-Bikes und 200 Millionen Euro für Schnelllade-Hubs in Stadtquartieren vorsieht.
2016 hat die Bundesregierung eine Kaufprämie für E-Autos, den Umweltbonus, beschlossen, an der sich der Bund und die Hersteller beteiligen. Bis zu 6.000 Euro für Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeuge und bis zu 4.500 Euro für aufladbare Hybridelektro-Autos werden gewährt. Voraussetzung für die Förderung ist, dass sich der um den Anteil des Herstellers reduzierte Kaufpreis aus dem Kaufvertrag ergibt. Die Beantragung erfolgt beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Mit dem Konjunkturpaket wird die Förderung noch einmal ausgebaut, sodass (zusammen mit der befristeten Mehrwertsteuersenkung) Preisvorteile von 10.000 Euro zusammenkommen können.
Darüber hinaus gelten seit Anfang 2020 weitere steuerliche Anreize für Elektrofahrzeuge, etwa durch Sonderabschreibungen für E-Nutzfahrzeuge und Lastenräder, einer verminderten Bemessungsgrundlage für die Versteuerung elektrischer Dienstwagen oder die Steuerbefreiung des Aufladens privater Pkw beim Arbeitgeber.
Neben diesen übergreifenden Maßnahmen der Bundesregierung gibt es vielseitige Forschungs- und Entwicklungsprogramme (FuE-Programme) von BMWi, BMVI, BMBF und BMU im Bereich der Elektromobilität. Das BMU fördert über das FuE-Programm "Erneuerbar Mobil" Vorhaben zum Zwecke der Hebung des Potenzials von Elektrofahrzeugen für den Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie als Beitrag für die Erhöhung der Lebensqualität und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Im Fokus der Förderung stehen Projekte, die die klima- und energiepolitischen Potenziale der Elektromobilität erschließen helfen und gleichzeitig zur Stärkung der Wettbewerbsposition der beteiligten Branchen beitragen.
Daneben wurden im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft der Bundesregierung über Erneuerbar Mobil Beschaffungsvorhaben für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge, unter anderem von Handwerkern, für den Lieferverkehr, den Taxibetrieb, Mietwagen und Carsharing gefördert. Denn durch die Umstellung der Fahrzeugflotten in diesen Bereichen kann ein wichtiger Beitrag zur Senkung der Luftschadstoffbelastung im städtischen Raum geleistet werden.
Seit 2020 unterstützt die Bundesregierung im Rahmen des Corona-Konjunkturprogramms die Umstellung der im Gesundheits- und Sozialwesen eingesetzten Fahrzeugflotten auf Elektrofahrzeuge. Für dieses Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil werden auf Basis des bestehenden BMU-Förderprogramms Erneuerbar Mobil bis 2022 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die Förderungen von E-Mobilität sind vielfältig. Welches der Programme für bestimmte Unternehmen in Frage kommt, sollte von den Unternehmen jeweils geprüft werden.
Mit besten Grüßen
Axel Echeverria