Frage an Axel Berg von Martina P. bezüglich Wirtschaft
Wann stoppen Sie die staatliche Förderung der Korruption bei Apothekern und der Pharmaindustrie?
Naturrabatte werden von der Pharmaindustrie an die Apotheker ausgegeben und letztendlich zahlen wir Bürger und die Krankenkassen die künstlich hochgetriebenen Preise, weil nicht das billigste Medikantent ausgegeben wird sondern das was gerade im Angebot der Pharmaindustrie für die Apotheker ist. Medikament A kostet 20 Euro, Medikament B kostet 40 Euro. Das Billigste Angebot für den Apotheker ist Medikament B, denn er erhält 5 Einheiten und zahlt nur 2. Dem Kunden wird das Medikament B gegeben, da der Gewinn für den Apotheker hier am höchsten ist. Dies bringt ca. 450 Millionen Euro Zusatzgewinn für die Apotheker und der Pharmaindustrie.
Der Regierung ist dieser Umstand bekannt aber sie tut nichts dagegen, somit wird die Koruption von Seiten der Regierung gefördert, wann ist Schluss damit?
Sehr gehrte Frau Paulig,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie scheinen mich ja für einen versierten Gesundheitspolitiker zu halten. Das schließe ich daraus, dass Sie mir bereits zum zweiten Mal eine Frage zum Gesundheitswesen stellen. An und für sich bin ich ein Wirtschaftspolitiker, der sich hauptsächlich für Erneuerbare Energien einsetzt, was übrigens auch mit unserer Gesundheit zu tun hat. Dennoch muss man als Politiker sich natürlich in allen Themen ein wenig auskennen, weshalb ich Ihnen auch diese Frage gerne beantworte:
Auch wenn ich überhaupt nicht Ihrer Meinung bin, dass die Regierung die Korruption der Pharmaindustrie und der Apotheken befördert, kann ich Ihre Aufregung dennoch verstehen.
Bezogen auf Ihr Beispiel mit den Medikamenten A und B ist es leider wirklich allgemein bekannt, dass die Apotheken oft Freiexemplare von teureren Medikamenten erhalten, was für sie dann letztendlich günstiger ist, als das billigere Medikament zu bestellen. Dieser Umstand wurde in den Fachgremien meiner Fraktion, die ja immerhin auch ein Teil der Regierungsparteien ist, auch oft diskutiert. Letztlich ist man aber zu dem Schluss gekommen, dass man hierauf leider keinen Einfluss hat, denn wie sollte die Regierung dies im Einzelfall kontrollieren?
Allerdings kann man der Regierung nun nicht vorwerfen, dass sie die Pharmaindustrie und die Apotheker einseitig begünstigt hätte. Ich erinnere mich hier nur an das Vorschaltgesetz bezüglich des Beitragsicherungsgesetzes Ende 2003 wo zunächst nur Apotheken bzw. Pharmaindustrie belastet wurden. Damals haben wir geradezu eine Protestwelle von Apothekerschreiben erhalten und dennoch haben wir an dem Gesetz festgehalten. Erst danach wurde das GMG (Gesundheitsmodernisierungsgesetz) verabschiedet, wo auch die Patienten belastet wurden.
Grundsätzlich ist es aber so, dass die Apotheker dazu verpflichtet sind, Ihnen das günstigste Medikament zu geben. Sollten dies nicht vorrätig sein, sind Sie auch bei Rezepten nicht verpflichtet das teurere Exemplar zu nehmen, sondern können die Apotheke bitten, das günstigste Medikament zu bestellen, damit Sie es am nächsten Tag abholen können. Nur soviel noch als kleiner Tipp. Mehr können wir Abgeordnete bzw. auch die Regierung nicht machen, denn wir haben keine Möglichkeit uns neben die Apotheker zu stellen und Sie dazu zu zwingen nur die günstigen Medikamente zu bestellen bzw. dem Patienten auch wirklich nur die günstigsten Medikamente zu verkaufen.
Ich hoffe Ihnen auch so schon ein wenig weitergeholfen zu haben und baue hier auf Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Axel Berg