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Astrid Vockert
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Frage von Youri S. •

Frage an Astrid Vockert von Youri S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Vockert,

warum haben Sie für das die Einführung des Turbo-Abis an Kooperativen Gesamtschulen gestimmt? Wissen Sie das sie damit den Schultyp Kooperative Gesamtschule gefährden und schulzweig übergreifenden Unterricht wesentlich erschweren, sowie vielen Schüler/innen die Möglichkeit nehmen Abitur zu machen, da diese dieses extreme Lerntempo und den Leistungsdruck nicht schaffen. Des weiteren verschlechtern Sie hier durch auch die Zugangsmöglichkeiten für Schüler/innen mit einem erweiterten Realschulabschluss.

Mit freundlichen Grüßen,

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Steeneck,

wir haben uns seitens der CDU-Fraktion sehr ausführlich vor einigen Jahren mit dem Thema "Abitur nach 12 Jahren" auseinandergesetzt. Dabei ging es grundsätzlich um das Abitur und nicht um die Schulform, an der das Abitur erworben wird. Für uns ist die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit bildungspolitisch alternativlos gewesen. Wir hatten in Deutschland gerade im internationalen Vergleich eine viel zu lange Schulzeit. Unsere jungen Menschen haben wir bisher erst frühestens mit 19 Jahren in eine universitäre oder sonstige berufliche Bildung "entlassen". Jedes gewonnene Jahr - so war und ist unsere Meinung - erhöht die Erwerbchancen unserer Kinder.

In einem Flächenland wie Niedersachsen konnte es nicht unser Ziel sein, unterschiedliche Systeme vorzuhalten, die einen enormen - für mich sogar unzumutbaren - organisatorischen Aufwand bedeutet hätten. Bedenken Sie einmal, was das bei einem Umzug von Familien für die jeweiligen Schüler bedeutet hätte.

Fest steht, dass sich Niedersachsen frühzeitig und intensiv im Anschluss nach dieser Diskussion und Umsetzung auf den einmaligen doppelten Abiturjahrgang vorbereitet hat. Festzuhalten ist, dass sich an Gymnasien und KGSn der Abiturdurchschnitt bei G8 und G9 kaum unterschieden hat. Die G8-Schüler haben im Durchschnitt die Note 2,58 erreicht, die G9-Schüler 2,55. Damit steht fest: die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf 12 Jahre führt zu einem vollständig gleichwertigen Abitur wie im 13jährigen Bildungsgang.

Da es nunmehr aber tatsächlich zu einer Verdichtung von Unterrichtsinhalten gekommen ist, wollen wir den Unterrichtsstoff aber weiter entfrachten. Die entsprechenden Beschlüsse der Kultusministerkonferenz gilt es dabei zu beachten. Sicherlich haben Sie der Presse entnehmen können, dass die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag das Konzept eines ländergemeinsamen Abiturs von Kultusminister Dr. Bernd Althusmann unterstützt. Gemeinsam mit den Bundesländern Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein plant Niedersachsen für 2014 erstmals die Durchführung einer gemeinsamen Abiturabschlussprüfung in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch.

So wollen wir einerseits durch Entfrachtung des Unterrichtsstoffes andererseits durch ein ländergemeinsames Abitur auf Basis gemeinsamer Bildungsstandards die Chancen unserer Abiturientinnen und Abiturienten auf hochwertige Bildung und gerechte Teilhabe weiter steigern. Gemeinsam mit den andren Ländern wollen wir die Voraussetzungen für höhere Mobilität, mehr Chancengerechtigkeit und eine bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse schaffen.

In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu haben, verbleibe ich ...

... mit freundlichen Grüßen

Astrid Vockert