Astrid Jantz
CDU
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Frage von Beatrice F. •

Frage an Astrid Jantz von Beatrice F. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Jantz,

welche politischen Schwerpunkte werden Sie während Ihrer zukünftigen Tätigkeit als Mitglied des Abgeordnetenhaueses für unseren Bezirk Lichtenberg - sofern Sie denn gewählt werden - setzen?

Wie bewerten Sie die aktuellen Schulschließungen in unserem Bezirk, die ohne Einbeziehung der Betroffenen durchgeführt werden?

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

Mit freundlichen Grüßen,
Beatrice Freund

Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Freund,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihre Frage ließe eine sehr umfassende Antwort zu. Ich möchte mich aber auf die aus meiner Sicht wesentlichen Themen beschränken.

1. Bessere Jugendarbeit und Jugendhilfe
Der rot-rote Senat hat im Bereich der Jugendhilfe in den letzten fünf Jahren rund 200 Millionen Euro gekürzt. Betroffen sind vor allem Familienhelfer, Heime, betreute Jugend-WGs, Krisendienste und die Jugendberufshilfe. In Berlin hat ein bundesweit einmaliger Kahlschlag stattgefunden. Außerdem wurden durch den rot-roten Senat in allen Bezirken insgesamt über einhundert Jugendfreizeiteinrichtungen geschlossen. Dieser Kahlschlag muss gestoppt werden. Auch wenn die finanziellen Mittel knapp sind: es müssen Prioritäten gesetzt werden und dem Rechtsanspruch in der Jugendhilfe muss wieder zur Geltung verholfen werden.

2. Besserer Schutz von Kindern und Jugendlichen
Im letzten Jahr stieg die Zahl der bekannten Kindesmisshandlungen in Berlin um 18,6% im Vergleich zu 2004. Dies ist eine alarmierende Zahl. Ich setze mich daher für ein Netzwerk ?Kinderschutz und Prävention? ein, an dem alle Ämter, die mit Kinder- und Jugendarbeit befasst sind, die Schulen und die Polizei zu beteiligen sind. Kinderschutz und Kindeswohl müssen Vorrang haben. Maßnahmen der aufsuchenden Familienarbeit müssen ausgebaut werden. Ich spreche mich darüber hinaus für einen Berliner Kinderschutzbeauftragten für Kitas und Grundschulen aus. Sie sollen Anzeichen von Misshandlung und Vernachlässigung frühzeitig erkennen, Erzieher und Lehrer für das Thema sensibilisieren und mit den Jugendämtern verbindlich kooperieren.

3. Sicherheit und Ordnung in Lichtenberg
Immer weniger Polizeibeamte, mangelnde Präsenz im Stadtbild und schlecht ausgestattete Polizeiwachen: dies ist Realität in Lichtenberg und in ganz Berlin. Von einem sicheren Gefühl kann in manchen Ecken Lichtenbergs nicht die Rede sein, wenn man zu später Stunde auf dem Nachhause-Weg ist. Dazu tragen auch verwahrloste Dreckecken, schlecht beleuchtete Straßen und Graffiti-beschmierte Bahnhöfe und Gebäude bei. Ich spreche mich daher für folgende Maßnahmen aus:
- Drogenkriminalität ist entschlossen zu bekämpfen. ?Fixerstuben? und die Freigabe oder den Verkauf von Haschisch in Apotheken lehne ich ab.
- Wiedereinführung des freiwilligen Polizeidienstes, in dem sich Bürger ehrenamtlich für Sicherheit und Ordnung einsetzen können.
- Konsequente Verfolgung von Vandalismus, Schmierereien und der Beschädigung öffentlicher Verkehrsmittel sowie entschiedenes Vorgehen gegen die Verunreinigung von Straßen und Plätzen.
- Ende des Personalabbaus bei der Berliner Feuerwehr und die Modernisierung des dramatisch überalterten Fuhrzeugparks der Rettungs- und Notarztwagen.

4. Bildungschancen für unsere Kinder und Jugendlichen
Es sind für mich zwei Dinge nicht mehr nachvollziehbar. Aus Presseberichten und aus persönlichen Gesprächen mit Lichtenberger Bürgern erfahre ich immer häufiger, dass Erstens: bei einigen Schülern bereits in der Grundschule und verstärkt in der Oberschule der Respekt gegenüber Lehrern und Mitschülern deutlich zu wünschen übrig lässt und Zweitens: viele junge Menschen mit dem Einstieg in eine Ausbildung/ Lehre oder in einen Beruf nicht in der Lage seien, elementare Kenntnisse in Mathematik und Deutsch vorzuweisen. Fehlende Wertevermittlung und unzureichende Bildung verbauen unseren Kindern und Jugendlichen die Zukunftschancen. Hier sollten bei allen Politikern, gleich welcher Partei, die Alarmglocken angehen. Ich spreche mich daher für folgende Maßnahmen im Bildungsbereich aus:
- Unterrichtsgarantie an allen Berliner Schulen
- mehr Angebote für fremdsprachliche und bilinguale Schulbildung ab der 1. Klasse
- die Stärkung der Hauptschule auch durch Berufsausbildungsmodule bereits in den Klassenstufen 9 und 10
- die Wiedereinführung von Kopfnoten auf den Zeugnissen zum Beispiel für Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Pünktlichkeit.
- Bildungsstandards und Lehrpläne mit verbindlichem Bildungskanon
- Keine Streichung von Lehrerstellen wegen des Schülerrückgangs

5. Ihre Frage zur den Schulschließungen

Schulschließungen und Schulfusionen ohne rechtzeitige Einbeziehung aller Betroffenen sind für mich nicht akzeptabel. Leider war dies in den zurückliegenden Wochen, Monaten und Jahren gängige Praxis des PDS-Bildungsstadtrates. Damit muss endlich Schluss sein. Die Bürger haben am 17.9.2006 die Wahl.

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Viele Grüße,
Ihre

Astrid B. Jantz