Frage an Astrid Böger von Martin P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dr. Böger,
was sind Ihrer Meinung nach derzeit die drei größten und dringendsten Probleme/Herausforderungen in Brandenburg? Wie möchten Sie denen begegnen bzw. wie versuchen Sie diese zu lösen?
Über eine Antwort würde ich mich freuen!
Lieber Herr P.,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Als größte Herausforderung sehe ich die Sicherung unserer Demokratie gegen nationalistische und rechte Kräfte, gegen Angriffe auf Politiker und rassistische Äußerungen mit persönlichen Beleidigungen. Dem stelle ich unsere Positionen als Linke gegenüber und stelle mich den Wählern auf Meetings und Marktplätzen.
Zweitens möchte ich mehr für soziale Gerechtigkeit, die Sicherheit von Arbeitsplätzen und die Schaffung neuer nachhaltig zukunftsfähiger Strukturen tun. Der durch den Klimawandel bedingte Strukturwandel stellt gerade in unserem Bundesland große neue Herausforderungen. Danach sind lokale Wirtschafts- und Infrastrukturen so zu gestalten, dass eine nachhaltige regionale Entwicklung ermöglicht wird. Hier möchte ich an die bisherigen Vorleistungen des Regionalen Investitionskonzept anknüpfen und prüfen: Welche geförderten Projekte wurden bisher umgesetzt, welche führten und führen zu langfristigen regionale Ansiedlungen, Entwicklungen und Wachstum?
Drittens will ich mich vor allem um die neuen Herausforderungen der Digitalisierung kümmern. Hier gibt es vom Gesundheitswesen bis zur Aus- und Weiterbildung viel zu lösen, dem Erleichtern von Verwaltungs- und Behördengängen oder neuer Mobilität. Einen klaren Fokus möchte ich auf den Schienenverkehr lenken, wie z.B. beim fehlenden zweiten Gleis in KW, das den Bahnhof zu einem Nadelöhr macht, aber auch zuverlässige Regionalbahnan- und verbindungen. Den ticketlosen ÖPNV sehe ich als Chance und als ein sinnvolles Instrument, um den Individualverkehr perspektivisch zu reduzieren.
Die Rekommunalisierung des ÖPNV sehe ich als Schritt hin zu einer gerechteren und solidarischeren Gesellschaft.
Dazu gehört dann generell die Rekommunalisierung der Daseinsvorsorgeleistungen. Diese werden in den nächsten Jahren generell die Politik herausfordern. Zentrale Aufgabe wird sein, in den nächsten Jahren die kommunalen Strukturen wieder zu stärken und dadurch auch eine gerechtere gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben.
Ich hoffe, dass Sie einen Einblick in meine Vorstellungen erhalten konnten.
Vor allem wird es davon abhängen, welche konkreten Aufträge mir die Bürger mit in den Landtag geben und wie die Mehrheiten gestaltet sein werden, um Anträge oder Maßnahmen erfolgreich, im Sinne der Bürger und der Allgemeinheit auch parteiübergreifend "durchbringen" zu können. In jedem Fall werde ich mich mit größtem Engagement für erfolgreiche Lösungen einsetzen.
Viele Grüße
Astrid Böger