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Arnold Vaatz
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Frage von Joachim H. •

Frage an Arnold Vaatz von Joachim H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Bundestagsabgeordneter Vaatz,

ich schätze Ihre Arbeit sehr. Dazu zählen auch Ihre Antworten hier.
Entsetzt bin ich jedoch, daß jetzt auch die Union beginnt die umbenannte SED, "Die Linke", hoffähig zu reden. Der CDU Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt und Ministerpräsident erklärt, daß er eine Koalition mit dieser Partei nicht ausschließen kann. Siehe dazu diesen Artikel aus der „Welt“ http://www.welt.de/politik/article2239278/CDU_und_Linkspartei_proben_den_Tabubruch_.html und diese Diskussion bei CDU-Politik.de http://cdu-politik.de/2008/07/22/schwarz-und-dunkelrot/
Wie ist Ihre Meinung als bekannter Bürgerrechtler dazu? Gerade die Linke in Sachsen-Anhalt hat sich nicht geändert, als Sprecherin im Landtag wird dort sogar eine "IM Rosemarie"
und ehemalige Ex-DDR Staatsanwältin auch noch als Stiftungsrat zur Aufarbeitung von SED Verbrechen geduldet. http://www.welt.de/welt_print/article1061278/IM_Rosemarie_soll_Diktaturgeschichte_aufarbeiten.html Für mich ist diese Haltung Ihrer Partei unverständlich. War das nur ein unglücklicher Ausrutscher von Böhmer oder ist das die neue politische Linie der CDU in den neuen Bundesländern?

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hahn

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Hahn,

Eine Zusammenarbeit / Koalition mit der aus der PDS als Nachfolgerpartei der SED hervorgegangenen DIE LINKE kann meiner Auffassung nach weder für die CDU, noch für eine andere politische Partei eine Option sein. Sie hat sich bis heute in keiner überzeugenden Weise weder zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung noch zur sozialen Marktwirtschaft bekannt, sondern verfolgt das Ziel, eine andere Gesellschaftsordnung einzuführen. So sagte der Parteivorsitzende Lothar Bisky in seiner Rede auf dem Parteitag am 15. Juni 2007: "Für alle von den geheimen Diensten noch einmal zum Mitschreiben: Die, die aus der PDS kommen, aus der Ex-SED und auch die neue Partei DIE LINKE - wir stellen die Systemfrage." Nach solcherlei Aussagen erscheint es unmöglich, ihr den Status einer normalen demokratischen Partei zuzubilligen. Sowohl CDU als auch CSU sind daher um Aufklärung bemüht. So finden Sie z.B. auf www.cdu.de eine Ansammlung von Dokumentationen und Flugblättern zu diesem Thema.

In Sachsen-Anhalt werden laut dem Artikel, auf den Sie verweisen, die Sozialisten zwar seit der Regierung Höppners, die sich durch die PDS tolerieren ließ, als weniger radikal empfunden. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass sich z.B. die Schuldenlast des Landes in dieser Zeit auf 15,3 Mrd. Euro verdoppelte. Ähnliches lässt sich aus anderen Bundesländern, in denen DIE LINKE an der Regierung beteiligt war, berichten. Ministerpräsidenten Böhmer sind diese Fakten sicherlich ebenfalls bekannt. Was ihn dennoch zu der Aussage bewegen konnte, nicht ausschließen zu wollen, "dass DIE LINKE in acht bis zehn Jahren mit der CDU koalieren kann", ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. In vielen Regionen ist die Linke zwar deutlich stärker als die SPD und daher scheinbar attraktiv zur Bildung einer regierungsfähigen Mehrheit. Dennoch bleibt die Position der CDU und CSU klar: DIE LINKE ist keine demokratische Partei und daher eine Zusammenarbeit mit ihr prinzipiell ausgeschlossen.

mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz